Aulnoy
(Aunoy, spr. ohnoa), Marie Catherine Jumelle de Berneville, Gräfin von, franz. Schriftstellerin, geboren um 1650, ist fast nur bekannt durch ihre »Contes de fées« (Par. 1782, 6 Bde., u. ö.; auch ins Deutsche [* 2] übersetzt), welche sie in einfachem, naivem Stile leicht und witzig zu erzählen verstand. Nächst Perrault, den sie glücklich nachahmte, gilt sie als die Begründerin der französischen Märchenpoesie. Sie starb 1705. Von ihren mittelmäßigen Romanen, in denen fast nur entsetzlich langweilige, fade und mißliche Gespräche geführt werden, ist höchstens zu erwähnen: »Hippolyte, comte de Douglas« (1690, neue Ausg. 1860). Ihre übrigen Schriften: »Mémoires de la cour d'Espagne« (Par. 1690, 2 Bde.; neue Ausg. 1875), Memoiren über die Zeit von 1672 bis 1679 etc., sind historisch wertlos.