(lat.), in den ansehnlichern Wohnhäusern der Griechen und
Römer
[* 2] ein freier, hofähnlicher
Platz, welcher als Versammlungsplatz der Hausgenossen diente und in den spätern
Zeiten öfters mit
Hallen und Säulengängen
umgeben war (Peristyl).
In den altchristlichen
Basiliken bezeichnete Aula das für die
Laien bestimmte Kirchenschiff.
Später verstand
man darunter
Wohnung und Haushaltung einer fürstlichen
Person, daher die
NamenHof
[* 3] und Hofhaltung. Dann wurde
der
Name im akademischen Sprachgebrauch auf die großen, zu öffentlichen Versammlungen und Feierlichkeiten bestimmten
Säle
in Universitätsgebäuden,
Gelehrtenschulen etc.
übertragen, und infolge davon pflegt man wohl selbst den Inbegriff einer
akademischen
Genossenschaft mit jenem
Namen zu bezeichnen.
(lat.; grch. aule), der offene, von Wohnräumen oder
bei größern Anlagen von Säulenhallen umgebene Lichthof, welcher, ungefähr dem röm.
Atrium mit dem Impluvium entsprechend, den Mittelpunkt des griech. Wohnhauses bildete. Bei denRömern wurde seit der Kaiserzeit
das Wort Aula für die Paläste der Fürsten sowie für deren Hofhaltung gebraucht. Im altchristl. Sprachgebrauch fand es Eingang
als Bezeichnung für den Vorhof der Kirchen (s. Altchristliche Kunst); später wurde sowohl das Schiff
[* 4] der Kirche als auch die ganze KircheAula genannt. Endlich ging der NameAula auf die großen, zu öffentlichen Versammlungen, Feierlichkeiten,
Disputationen, Redeakten, Prüfungen u. dgl. bestimmten Säle in Universitätsgebäuden, Gelehrtenschulen u. s. w.
über.