Name mehrerer von römischen
Kaisern und Kaiserinnen angelegter oder nach ihnen benannter
Städte. Die bedeutendsten
sind: Augusta Emerita, Hauptort von
Lusitanien, am
Anas, von
Augustus'
Legaten Publius Carisius 23
v. Chr. angelegt;
jetzt
Merida in
Estremadura. Augusta. Praetoria, oberitalische Stadt der
Salasser, im Doriathal, von
Augustus kolonisiert und befestigt;
jetzt
Aosta. Augusta Rauracorum, Hauptstadt der Rauraker in Helvetien, von Munatius Plancus unter
Augustus kolonisiert;
Ruinen derselben bei
Bene, zwischenTanaro und
Stura. Augusta Veromanduorum, Hauptstadt der Veromanduer im belgischen
Gallien, jetzt
St.-Quentin. Augusta Vindelicorum, Hauptstadt von
Vindelizien, von
Augustus kolonisiert;
2) (spr. ohgoßta)Hauptstadt des amerikan.
StaatesMaine, am
Kennebec, der bis zur Stadt für kleine Seeschiffe fahrbar ist,
hat schöne, aus
Granit aufgeführte öffentliche Gebäude (Staatenhaus,
Gerichtshof und
Irrenanstalt), ein
Arsenal derUnion
und (1880) 8665 Einw. Ein
Damm staut den
Fluß zur Gewinnung von Wasserkraft auf. Augusta wurde 1771 angesiedelt. -
3) Stadt im amerikan.
StaatGeorgia, am von hier ab schiffbaren
Savannah, 370 km oberhalb dessen Mündung in das
Meer, ist eine
der schönsten
Städte des
Südens, mit breiten, von Baumreihen eingefaßten
Straßen, vielen
Gärten und
(1880) 21,891 Einw. Unter ihren öffentlichen Gebäuden zeichnen
sich aus: ein
Arsenal der
Union, die
Hallen der Freimaurer und
Odd Fellows, das Opernhaus und das medizinische
College. Augusta hat
Baumwollfabrikation,
Gießereien,
Korn- und Hobelmühlen, Maschinenbau etc. und treibt lebhaften
Handel. Augusta, 1735 von
Salzburgern gegründet, steht durch eine
Brücke mit der in
Südcarolina gelegenen Vorstadt
Hamburg
[* 8] in
Verbindung.
Die
Erziehung derselben wurde von ihr selbst geleitet. 1849 nahm die
Prinzessin mit ihrem Gemahl, der seit 1840 als präsumtiver
Thronerbe den
Titel eines
Prinzen von
Preußen führte, ihre
Residenz in
Koblenz,
[* 13] wo sie es verstand, durch
die
Förderung künstlerischer und wissenschaftlicher Bestrebungen und vor allem durch die
Teilnahme, welche
sie den Wohlthätigkeitsanstalten
zuwendete, die
Gunst des
Volks zu gewinnen. Auch später in
Berlin
[* 14] während der
Regentschaft ihres Gemahls (seit 1858), als
Königin und als
Kaiserin blieb sie diesen Bestrebungen treu.
Auch war sie bemüht, die in
Wissenschaft und
Kunst hervorragenden
Männer um sich zu versammeln; ganz besonders aber widmete
sie sich der
Förderung wohlthätiger Anstalten. Die
Kriege gaben ihr reiche Gelegenheit, diesen
Sinn zu bethätigen. Sie wurde
der
Mittelpunkt der zahlreichen
Vereine, die in großartiger
Weise für die
Truppen im
Feld und für die
Pflege
der Verwundeten sorgten. Auch in dem von ihr gestifteten
Augusta-Hospital in
Berlin fanden viele der letztern
Aufnahme. Augusta ist eine
große Musikfreundin und selbst als Komponistin aufgetreten. Außer einer
Ouvertüre hat sie die
Musik zum
Ballett »DieMaskerade«
und zahlreiche
Märsche komponiert, von denen einer als Armeemarsch Nr. 102 im
Druck erschienen ist.
der Name zahlreicher von röm. Kaisern oder zu ihren Ehren angelegter oder neubevölkerter Städte und Kolonien.
Die bedeutendsten derselben waren: Augusta Ausciorum, jetzt Auch im franz. Depart.
Gers;
Augusta Bracara, Stadt der Callaici Bracarii in Gallaecia, jetzt Braga im nördl. Portugal;
[* 19]
Augusta Emerita,
Stadt in Lusitanien, jetzt Merida in der span. ProvinzBadajoz;
oder Agosta, Stadt im Kreis
[* 21] Siracusa in der ital. ProvinzSiracusa auf der Ostküste von Sicilien, an der Linie
Messina-Siracusa der Sicil. Bahnen, auf einer durch Brücken
[* 22] mit der Halbinsel des Kap Sta. Croce verbundenen Felseninsel, 1232 durch
KaiserFriedrich II. erbaut, hat (1881) 12634, als Gemeinde 13180 E., einen sichern
und bequemen Hafen, dessen Eingang durch ein Kastell geschützt wird, große Magazine, die Seesalz für die Ausfuhr bereiten,
und Handel mit Wein, Baumöl, Flachs und Sardellen. - Im Altertum lag in der Nähe die durch ihren Honig berühmte griech. Stadt
Megara, die den Beinamen Hybla führte. Bei Augusta wurde 1676 die unter Montesarchio und Ruyter vereinigte
span.-holländ. Flotte von dem franz. AdmiralDuquesne geschlagen, wobei Ruyter eine Wunde erhielt, an der er in Siracusa starb.
Augusta wurde 1693 durch ein Erdbeben sehr beschädigt.
1) Hauptstadt des County Richmond in Georgia, am hier schiffbaren Savannah, wichtiger Knotenpunkt von
Bahnen, gut gebaut, mit breiten und schattigen Straßen, hatte 1880: 23023, 1890: 33300 E., mehr als 30 Kirchen, Stadthaus, mediz.
Schule, große Baumwoll- und andere Fabriken und ist der Handelsmittelpunkt eines großen Gebietes namentlich für Baumwolle.
[* 23] Wasserkraft liefert der Augustakanal. - 2) Hauptstadt des Staates Maine und des County Kennebec, zwischen
Portland und Bangor, an beiden Ufern des Kennebec (150 m lange, schöne Brücke) aufsteigend, 1771 gegründet und 1797 zur Stadt
erhoben, ist regelmäßig gebaut und hat (1890) 10257 E., ein Stadthaus, Irrenhaus, Arsenal und etwas Industrie.
Marie Luise Katharina, Deutsche
[* 24] Kaiserin und Königin von Preußen, zweite Tochter des
GroßherzogsKarlFriedrich von Sachsen-Weimar und der Großfürstin Maria Paulowna, wurde zu Weimar geboren. Sie erhielt
unter der Obhut ihrer Mutter eine ausgezeichnete Erziehung. Vom Okt. 1824 bis Sept. 1825 begleitete sie ihre Mutter nacb Rußland.
Ihr fester, selbständiger Charakter fiel schon früh den Beobachtern auf. Am wurde sie mit
dem Prinzen Wilhelm von Preußen, nachmaligen Kaiser Wilhelm I. vermählt.
Durch ihre geistigen Vorzüge, ihren Kunstsinn, edle Humanität und Wohlthätigkeit gewann die Prinzessin Augusta bald eine gefeierte
Stellung am Hofe. Die Erziehung ihrer beiden Kinder, des nachmaligen Kaisers und Königs Friedrich und der
Prinzessin Luise, spätern Großherzogin von Baden, überwachte die Mutter mit verständnisvoller Sorgfalt. Seit 1850 nahm
der schon 1848 zum Generalgouverneur der Rheinlands und Westfalens ernannte Prinz meist in Koblenz seinen
Aufenthalt; seit
dieser Zeit datierte die Vorliebe der Kaiserin für Koblenz, woselbst sie in jedem Sommer längere Zeit
zu residieren pflegte.
Eine ungemein segensreiche Thätigkeit für Zwecke der Wohlthätigkeit und der Pflege verwundeter und erkrankter Krieger entwickelte
sie namentlich seit dem Regierungsantritt ihres Gemahls und seit dem DänischenKriege. Nicht geringen Anteil hatte sie an
dem Zustandekommen der GenferKonvention (s. d.). Augusta wurde der Mittelpunkt
der über ganz Deutschland
[* 25] verbreiteten Vereine, die für die Truppen im Felde und für die Verwundeten sorgten, namentlich
der Vereine vom Roten Kreuz
[* 26] seit 1864 und des Vaterländischen Frauenvereins seit 1866. Das Augusta-Hospital, das Langenbeck-Haus
in Berlin und das Augusta-Stift in Charlottenburg gehen auf ihre Anregung zurück.
Den Kulturkampf mißbilligte sie, er widersprach ihren Anschauungen von Glaubensfreiheit. Sie besaß reges
musikalisches Interesse und hat auch mehrere Märsche komponiert, darunter den als Armeemarsch Nr. 102 bekannten.
Am konnte sie mit ihrem Gemahl die Goldene Hochzeit feiern. 1881 erkrankte sie in bedenklichem Grade und mußte
sich in Koblenz einer Operation unterziehen. Die Schicksalsschläge des J. 1888, die ihr den Gatten, Sohn
und einen Enkel raubten, überlebte sie nicht lange; sie starb in Berlin und wurde im Mausoleum zu Charlottenburg
beigesetzt. In Baden-Baden
[* 27] wurde ihr 1892 ein Denkmal errichtet; in Berlin ist ein solches (von Schaper) geplant.
Vgl. O. Schrader, Augusta, Herzogin zu Sachsen, die erste Deutsche Kaiserin (Weim. 1890);
Lina Morgenstern, Augusta, erste Deutsche Kaiserin
(2. Aufl., Berl. 1890);