+25° C.: Gibraltar, Madrid, Barcelona,
Palermo, Zara, Athen, Angora. In Nordamerika verlaufen die Linien gleicher Wärme folgendermaßen: +10° C.: Fort Franklin, Hudson-Bai,
Nain;
+15° C.: Fort Simpson, Fort William, Neufundland;
+20° C.: San Francisco, Peak (Massachusetts), Chicago, Toronto, Montreal,
Houlton;
+25° C.: Fort Union, St. Louis, Nashville, Richmond;
+30° C.: Fort Duncan, durch den Golf von Mexiko. - Die tägliche
Schwankung der Wärme beträgt in Mitteldeutschland 1,4° C.
Im norddeutschen Volksglauben ist der 1. August ein Unglückstag, da an ihm Satan aus dem Himmel
gestoßen wurde. Heilig ist in ganz Süd- und dem kath. Mitteldeutschland der 15. August (Maria Himmelfahrt), den der Volksmund
«Mariä Kräuterweibe» oder «Unserer Lieben Frauen Würzweihe» nennt. An diesem werden Kräuterbüschel in der Kirche geweiht,
und diese sog. Sangen sind heilkräftig und schützen das Haus vor Blitz und Beherung. Mit dem 15. August beginnt
der Frauendreißigst oder die Dreißigtage, an denen die ganze Natur dem Menschen hold ist, giftige Tiere ihr Gift verlieren,
wohlthätige Pflanzen die höchste Kraft haben.
der Jüngere, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1634-66), geb. 1579 als Sohn des Herzogs
Heinrich von Braunschweig, studierte in Rostock und Tübingen und lebte dann in Hitzacker 30 Jahre seinen gelehrten Neigungen.
Unter dem Namen Gustavus Selenus schrieb er hier das lange Zeit berühmte Werk «Das
Schach- oder Königsspiel» (Lpz. 1616) und «Cryptomenyticae
et Cryptographiae libri IX» (Lüneb. 1624). Nachdem 1634 das mittlere
Haus Braunschweig-Wolfenbüttel erloschen war, erhielt August das Herzogtum Wolfenbüttel, dann nach dem Tode eines ältern Bruders
das väterliche Erbe Dannenberg und 1651 die Grafschaft Blankenburg.
Als Regent erwarb er sich große Verdienste um sein durch den Dreißigjährigen Krieg tief heruntergekommenes Land. Er erließ 1651 eine
ausgezeichnete Schulordnung, 1657 eine Kirchenordnung, sorgte für Verbesserung des Rechtswesens und
des Steuerwesens. Er ist der Begründer der berühmten Wolfenbütteler Bibliothek. Auch setzte er als Herzog seine Studien fort
und veröffentlichte 1640 eine «Geschichte des Herrn Jesu» und 1644 eine
«Evangelische Kirchenharmonie». Er starb am
Vgl. Bethmann, Herzog der Jüngere (Wolfenb. 1863)-, Koldewey, Die Schulgesetzgebung des Herzogs August des Jüngern
(Braunschw. 1887).
letzter Erzbischof von Magdeburg (1628-47), zweiter Sohn Kurfürst Johann Georgs I. von Sachsen, geb.
wurde 1628 an Stelle des geächteten Markgrafen Christian Wilhelm von Brandenburg zum Erzbischof von Magdeburg erwählt. Der
Prager Friede (1635) verschaffte ihm Anerkennung auch von seiten der kath. Partei; der Westfälische Friede
sicherte ihm den Besitz des Erzstifts auf Lebenszeit; nach seinem Tode sollte Herzogtum und Stadt Magdeburg an den Kurfürsten
von Brandenburg übergehen. August vermählte sich 1647, legte infolgedessen die erzbischöfl.
Würde nieder und ließ sich zum Administrator ernennen. Von seinem Vater erbte er 1656 die
Stadt Weißenfels
und andere sächs. Gebiete. Zusammen mit den vier Ämtern Querfurt, Burg, Dahme, Jüterbog, die von dem Herzogtum Magdeburg
als dauernder Besitz der Familie des Administrators abgezweigt wurden, bildeten diese Lande das Herzogtum Weißenfels. August ist
der Stifter der Albertinischen Seitenlinie der Herzöge von Sachsen-Weißenfels; sie starben 1746 aus; ihr
Land fiel an die ältere kurfürstl. Linie. Nach dem Tode A.s kamen Stadt und Herzogtum Magdeburg an den Kurfürsten
von Brandenburg.
Paul Friedr., Großherzog von Oldenburg (1829-53), ältester Sohn des Herzogs Peter Friedrich Ludwig und der
Prinzessin Elisabeth von Württemberg, wurde auf Schloß Rastede geboren. Nach der Besetzung Oldenburgs durch die
Franzosen begab er sich 1811 mit seinem Vater nach Rußland, wo sein jüngerer Bruder Georg (gest. 1812) mit der Großfürstin
Katharina, nachheriger Königin von Württemberg, vermählt, Gouverneur von Nowgorod, Twer und Jaroslaw
war.
Gleich diesem nahm er thätigen Anteil an dem Befreiungskriege. 1816 nach Oldenburg zurückgekehrt, vermählte er sich 1817 mit
der Prinzessin Adelheid von Anhalt-Bernburg-Schaumburg (gest. 1820), 1825 zum zweitenmal mit Ida (gest. 1828), der Schwester
seiner ersten Gemahlin, und 1831 zum drittenmal mit Cäcilie, der jüngsten Tochter des ehemaligen Königs
von Schweden, Gustavs IV. Adolf, die 1844 starb. Aus erster Ehe stammen die Prinzessinnen Amalie (s. d.), spätere Königin von
Griechenland, und Friederike (seit 1855 mit Maximilian Freiherrn von Washington vermählt, gest. aus der zweiten
der Großherzog Peter (s. d.); aus der dritten Ehe der Herzog Anton Günther Friedrich Elimar (geb.
Schon als Erbprinz unterzog sich August seit 1821 mit lebhaftem Eifer den Regierungsgeschäften.
Bei seinem Regierungsantritt nahm er den großherzogl. Titel an, der den oldenburg. Regenten durch den Wiener Kongreß
zugestanden, von des Großberzogs Vater aber nicht geführt worden war. August sorgte durch Abschluß von Verträgen
für die Verkehrsentwicklung des Landes, begründete (1831) neue Gemeindeordnungen für Stadt und Land und ordnete das Gewerbswesen
und die kirchlichen Verhältnisse. Infolge der Ereignisse von 1848 kam ein mit dem Landtage vereinbartes Staatsgrundgesetz
zu stande, das er vollzog und das, nachdem es im Einvernehmen mit dem 5. und 6. Landtage abgeändert
war, als «revidiertes Staatsgrundgesetz für das Großherzogtum Oldenburg» publiziert wurde. Er starb Ihm
folgte in der Regierung sein Sohn Peter.