Augitporphyr
,
s. Diabas.
Augitporphyr
123 Wörter, 909 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Augitporphyr,
s. Diabas.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Augitporphyr,
ein Gestein, dessen dunkelgrüne bis schwarze, dichte Grundmasse wohlgebildete Krystalle
von Augit
[* 2] und oft auch gestreiften Plagioklas enthält. Es gehört nach seinen geolog. Lagerungsverhältnissen jedenfalls
zu den Eruptivgesteinen. Von dem Melaphyr unterscheidet es sich namentlich durch den Mangel an Olivin.
[* 3] Die Grundmasse besteht
unter dem Mikroskop
[* 4] ebenfalls aus Plagioklas und Augit (nebst dessen Zersetzungsprodukten) sowie schwarzem
Erz, oft verbunden durch eine glasige oder halbglasige Basis. Sehr verbreitet ist der Augitporphyr
im Fassathal in Südtirol, wo er Kalksteine
und Dolomite der Trias- und Juraperiode vielfach durchsetzt hat und von ausgedehnten Tuffbildungen begleitet wird. Im Fassathale
sowie in Norwegen
[* 5] kommt auch noch eine Varietät vor, die Uralit statt Augit enthält; diese hatte man schon
früher am Ural aufgefunden und Uralitporphyr genannt.
(v. griech. diabaínein, hindurch-, hinübergehen), gemengtes kristallinisches Gestein, körnig, meist dicht, aus Plagioklas und Augit, daneben Magneteisen, Titaneisen, Apatit, [* 7] Biotit bestehend, meist aber auch chloritische Substanzen (Viridit) als Zersetzungssubstanzen des Augits und Kalkspat, [* 8] aus dem Feldspat neugebildet, enthaltend. In gewissen Varietäten (Quarzdiabas) tritt zu den oben genannten Bestandteilen Quarz hinzu, in andern (Olivindiabas) Olivin, häufig serpentinisiert.
Der zuletzt genannten Varietät ist das Paläopikrit genannte Gestein (Oberfranken, Nassau) nahe verwandt. Sonstige Varietäten gründen sich auf Strukturverschiedenheiten, so neben dem typischen, körnigen Diabas der aphanatische Diabas (zum Teil Aphanit, Diabasaphanit) mit sehr klein entwickelten Mineralindividuen, der porphyrartige (Diabasporphyr), der sich wieder als Labrador- oder Augitporphyr unterscheidet, je nachdem es Labrador- oder Augitkristalle sind, welche, in größerm Maßstab [* 9] entwickelt und einer aphanitischen Grundmasse eingebettet, die porphyrartige Struktur hervorbringen. Zu den Labradorporphyren gehört auch der als Bildhauermaterial bekannte Porfido verde antico. Diabas mit sphärolitischer Struktur führt den Namen Variolit, und Aphanite, die sehr reich an dem durch Zersetzung gelieferten Kalkspat sind, werden als Kalkaphanite bezeichnet.
Dieses Zersetzungsprodukt füllt oft auch Hohlräume des Gesteins aus und bringt dadurch Diabasmandelsteine hervor. Es zeichnet sich überhaupt der Diabas von dem ihm nahe verwandten Diorit (s. d.), mit welchem er namentlich in den aphanitischen Varietäten die größte Ähnlichkeit [* 10] besitzt, durch eine größere Neigung zur Zersetzung aus, die wohl bei der chemischen Identität zwischen Hornblende [* 11] und Augit nur auf der Annahme eines etwas basischern, also auch an Calcium reichern Feldspats im D. im Gegensatz zu Diorit zurückzuführen ist. So ergibt denn auch die Bauschanalyse einen etwas geringern Gehalt an Kieselsäureanhydrid (47 gegen 51 Proz. im Diorit) neben 16 Thonerde, 13 Eisenoxyd und Eisenoxydul, 11 Kalk, 6 Magnesia, 0,9 Kali, 3,1 Natron.
Die Verbreitung des Diabas ist eine größere als die des Diorits. Wie dieser, ist er ein eruptives Material, dessen Eruptionszeit in die paläozoischen Perioden, besonders die Devonzeit, fällt, und welches durch Tuffbildungen (vgl. Schalstein) genetisch eng mit den gleichzeitigen Sedimentformationen verknüpft ist. Diabas selbst bildet Gänge oder Lager [* 12] zwischen paläozoischen Sedimenten in Sachsen, [* 13] dem Fichtelgebirge, Nassau, Westfalen [* 14] und dem Harz; noch bedeutender als die deutschen sind die Vorkommnisse von Schottland, Skandinavien und Nordamerika, [* 15] wo wahrscheinlich die meisten der sogen. Trappgesteine dem Diabas zuzuzählen sind.