Augit
,
[* 1] ein sehr verbreitetes, dem monoklinen System angehöriges Mineral, ein Glied [* 3] der Pyrorengruppe (s. Pyroxen), das als Bisilikat im wesentlichen aus Kieselsäure, Kalk, Magnesia, Eiseuoxydul besteht, oft auch etwas Thonerde enthält. Die häufigste Krystallform ist eine Kombination des Prismas (87°), der beiden vertikalen Pinakoide und der Hemipyramide (s. beistehende [* 1] Figur); die mehr oder weniger deutliche Spaltbarkeit folgt den Prismenflächen.
[* 1] ^[Abb.:]
Das Mineral ist gewöhnlich von schwarzer oder grünlicher Farbe, durchscheinend oder undurchsichtig, von ¶
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Glasoder Fettglanz und von 3,3 spec. Gewicht. Es ist ziemlich hart und wird von Säuren sehr wenig angegriffen. Einen wesentlichen
Gemengteil bildet der in mehrern verbreiteten, meist kieselsäurearmen Gesteinsarten, wie im Basalt, Dolerit, Diabas, Melaphyr
und in vielen Laven und vulkanischen Tuffen, in denen er oft in schönen Krystallen ausgesondert vorkommt,
wie z. B. am Kaiserstuhl
[* 5] im Breisgau, in Böhmen,
[* 6] am Vesuv,
[* 7] Ätna
[* 8] und in der Auvergne. Häufig findet er sich im Kalkstein eingewachsen,
mit anscheinend geschmolzener Oberfläche und in körnigen Massen (Kokkolith), die, wie zu Arendal in Norwegen,
[* 9] Magneteisensteinlager
begleiten. Aus der Verwitterung Augit
haltender Gesteine
[* 10] geht ein guter eisenreicher Boden hervor. Eine schöne
grüne und durchsichtige, reich krystallisierte Varietät des Augit
, Diopsid genannt, die sich auf der Mussa-Alpe in Piemont
und auf der Alpe Schwarzenstein im Zillerthale findet, wird namentlich in Turin
[* 11] und Chamonix als Schmuckstein verschliffen.
Andere Varietäten des Augit
sind Salit, Malakolith, Fassait, Omphacit.