Aufseß
,
Hans,
Freiherr von und zu, der
Gründer des
»Germanischen
Museums« zu
Nürnberg,
[* 2] geb. auf
Schloß Aufseß
im bayrischen
Kreis
[* 3]
Oberfranken, studierte 1816-20 zu
Erlangen
[* 4] die
Rechte, arbeitete dann zwei Jahre lang an den königlichen
Landgerichten
Baireuth
[* 5] und
Gräfenberg und unternahm mehrere wissenschaftliche
Reisen. Nachdem er 1822 die
Würde
eines
Doktors der
Rechte erlangt, schied er aus dem
Staatsdienst, um die
Verwaltung der Familiengüter zu übernehmen, und widmete
seine Mußestunden geschichtlichen
Studien über die deutsche Vorzeit und der Anlegung einer
Bibliothek und deutschen
Kunst-
und Altertumssammlung.
Aus Familienurkunden stellte er eine Geschichte seines Geschlechts zusammen, die 1838 im Druck erschien. Seine Idee der Gründung eines deutsch-historischen Museums stieß lange Zeit auf Hindernisse und konnte nicht verwirklicht werden. Erst 1846 nahm er dieselbe wieder auf, siedelte 1848 nach Nürnberg über und arbeitete im stillen an der Ausführung seines Plans fort, bis es seinem rastlosen Eifer 1852 gelang, seine Idee zu verwirklichen (s. Germanisches Museum). Er war bis 1862 erster Vorstand des neuen Instituts, um dessen Einrichtung er sich große Verdienste erwarb, dem er seine eignen Sammlungen abtrat, und für das er die Kartause von der Regierung erlangte. Er gab auch den »Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit« heraus. Die letzten Jahre seines Lebens lebte er auf seinem Gut Keßbrunn am Bodensee. Er starb auf der Rückreise von Straßburg, [* 6] wo er den Eröffnungsfeierlichkeiten der Universität beigewohnt hatte, in Münsterlingen bei Konstanz. [* 7]