schriftlicher, die schriftliche
Darstellung einer
Reihe von
Gedanken, die sich auf einen
bestimmten Gegenstand (das
Thema) beziehen. Die Bezeichnung ist üblich in der wissenschaftlichen Litteratur für solche
Arbeiten
von begrenztem
Umfang, die in
Zeitschriften erscheinen. Eine große
Rolle spielt der Aufsatz im Schulleben. Man unterscheidet
hier: Erzählungen oder schriftliche
Darstellungen einer
Reihe von nacheinander folgenden Begebenheiten;
Abhandlungen oder geordnete und gehörig
motivierte schriftliche
Darstellungen unsers
Urteils oder unsrer Bemerkungen über einen Gegenstand.
Vor allem sind die Aufsätze
in der Muttersprache bedeutsam und zwar gleichmäßig
¶
mehr
für alle Stufen des Unterrichts von der Volksschule bis zur Prima der Gymnasien etc. In den obern Klassen der Gymnasien werden
auch lateinische, der Realgymnasien und Oberrealschulen französische Aufsätze angefertigt. Zur Entlassungsprüfung ist gleichfalls
in allen Anstalten ein deutscher, in den humanistischen daneben ein lateinischer, in den realistischen ein französischer
Aufsatz vorgeschrieben. Die Unterscheidung einer Stufe der Reproduktion und einer solchen der Produktion in der Aufsatzübung
hat nur eine relative Berechtigung, indem selbst dem Jünglingsalter im wesentlichen doch nur Wiedergabe dessen zugemutet
werden darf, was im Unterricht gehörig durchgearbeitet worden ist. Diese Schranke darf nicht übersehen werden, aber innerhalb
derselben gibt es reiche Mannigfaltigkeit. Nicht mit Unrecht hat man den deutschen Aufsatz das »Gesicht
[* 9] der Schule« genannt.