Aufnahme,
in geodätischem Sinne die Vermessung und daran anschließende Kartierung eines Teiles der Erdoberfläche, insbesondere die zur Herstellung militär.-topogr. Karten und Pläne erforderlichen Feld- und Zeichenarbeiten. Die militärischen Aufnahme erfolgen meist unter Benutzung des Meßtisches (s. d.) und seiner Hilfsinstrumente; die staatsökonomischen Aufnahme (z. B. Kataster, Forstvermessungen) werden meist als geometr. Vermessungen aufgeführt, bei denen die Karte später aus den gewonnenen Zahlenresultaten der Messungen konstruiert wird.
Flüchtige Aufnahme können auch ohne Benutzung von Instrumenten ausgeführt werden, doch lassen sich durch solche Krokis (s. d.) nur kleine Geländeteile mit einiger Genauigkeit darstellen. Eine Aufnahme, die ein größeres Landgebiet zur Darstellung bringen soll, bedarf stets einer vorhergehenden sorgfältigen Triangulation (s. d.) und gründet sich auf die von letzterer geschaffenen Festpunkte. Die Aufnahme mit dem Meßtisch bezweckt die unmittelbar graphische Herstellung eines geometrisch richtigen Bildes von irgend einem Teile der Erdoberfläche in verjüngtem Maßstabe.
Die Arbeit selbst wird in der Weise ausgeführt, daß zunächst mit Hilfe der Instrumente möglichst viele Punkt- und Richtungsbestimmungen gemacht werden, die dann durch sorgsames Krokieren nach den Regeln der niedern Feldmeßkunst zu einem porträtähnlichen Bilde des betreffenden Geländes zu verbinden sind. Dieser letztere Teil der Arbeit ist der wichtigste, aber auch der schwierigere, da er eine gewisse künstlerische Begabung für das richtige Auffassen der natürlichen Verhältnisse und für das Zeichnen derselben in verjüngtem Maßstabe erfordert. - Durch die Aufnahme soll ein richtiges und vollständiges Bild aller Verhältnisse der Erdoberfläche geschaffen werden; es handelt sich nicht allein darum, die sog. Situation, d. h. Wege, Anbau, Wohnorte, Gewässer, Bodenbedeckungen jeder Art u. s. w. zur Darstellung zu bringen, sondern es ist auch die Gestaltung der Bodenformen in ihren verschiedenen Höhen- und Neigungsverhältnissen in klarer Weise anschaulich zu machen (s. Terrainzeichnung). Die bildliche Wiedergabe der Situation ist der einfachere Teil der Arbeit, da es sich hierbei nur um die geometrisch richtige Darstellung aller dieser dem Auge klar und deutlich entgegentretenden Dinge handelt, während schon das Erkennen und richtige Auffassen der oft verworrenen Bodenformen und ihres Zusammenhanges erhebliche Schwierigkeiten bereiten kann. (S. Feldmeßkunst.)