die beharrliche, sei es unwillkürlich durch den vom Vorgestellten ausgeübten
Reiz, sei es willkürlich
(durch den
Willen des Vorstellenden) herbeigeführte
Richtung des Vorstellens auf denInhalt einer gewissen
Vorstellung. Dieselbe ist daher überall erforderlich, wo der
Inhalt einer
Vorstellung zur
Klarheit erhoben, d. h. nicht nur
deren
Besitz, sondern auch deren
Gehalt zum
Bewußtsein gebracht (apperzipiert), z. B. die bloße durch einen äußern oder
innern Vorgang hervorgerufene
Empfindung, wenn die Aufmerksamkeit unwillkürlich, in eine
Wahrnehmung, wenn sie willkürlich
ist, in eine
Beobachtung übergehen soll.
der seelische Zustand, in welchem das Bewußtsein bestimmten psychischen Inhalten in höherm Grade zugewandt
ist als andern. Das eigentümliche Gefühl des Aufmerkens entspringt aus Muskelspannungen der einzelnen Sinnesorgane
oder der ganzen Kopfmuskulatur; der Ausdruck »gespannte Aufmerksamkeit« ist wohl selbst dieser Empfindung entnommen, und weiterhin hat
dieses Anstrengungsgefühl den Begriff der geistigen Arbeit entstehen lassen. - Man unterscheidet zwischen sinnlicher und intellektueller
von denen die erste auf Wahrnehmungen, die zweite auf innere Vorgänge gerichtet ist.
Man unterscheidet ferner zwischen willkürlicher und unwillkürlicher Aufmerksamkeit. Wenn von
mehreren Vorstellungen eine durch einen Akt der Willkür gewählt und so durch die Aufmerksamkeit herausgehoben wird, so spricht man von
willkürlicher (Herbart) oder aktiver (Wundt) oder spontaner (E. v. Hartmann) Aufmerksamkeit. Wenn aber unter mehreren Vorstellungen eine,
durch ihre Intensität oder sonstwie bevorzugt, die Aufmerksamkeit auf sich zieht, so handelt es sich
um unwillkürliche oder passive oder reflektorische Aufmerksamkeit. - Was Aufmerksamkeit eigentlich ist, läßt
sich noch nicht entscheiden.
Man hat neuerdings versucht, sie dadurch zu ergründen, daß man ihre Wirkungen experimentell prüft. Bei Reaktions- (s. d.)
Versuchen zeigt es sich z. B., daß Störungen leiser und gleichmäßiger Natur (wie: Summen) die Reaktionszeit
nicht verlangsamen, also die Aufmerksamkeit nicht verwirren, während stoßweise Geräusche umgekehrt wirken. Die Ablenkung und Zerteilung
der Aufmerksamkeit hat man inZahlen fassen können, indem man etwa feststellte, wie sehr die Unterschiedsempfindlichkeit für Gewichte in der
rechten Hand
[* 2] leidet, wenn die linke durch Bewegungen einen Teil der Aufmerksamkeitan sich reißt, wie wenig dagegen
ein solcher Einfluß zu verspüren ist, wenn die Störung einem andern Sinnesgebiet angehört, z. B. in dem Singen einer Melodie
besteht. Zu einer Kausalerklärung der Aufmerksamkeit sind jedoch derartige Untersuchungen noch längst nicht vorgedrungen.
Ist die Aufmerksamkeit ein Gefühl (Ribot), eine Vorstellungsthätigkeit (Marillier) oder eine Willenshandlung (Espinas)?
Man wird sich wohl für die letzte Auffassung entscheiden dürfen, denn Ribots Gefühlstheorie verwechselt augenscheinlich
das allgemeine Gefühl des Interesses mit dem besondern Willensakt Aufmerksamkeit. Viele Menschen von sehr lebendigem Interesse können doch
den Energiegrad der Aufmerksamkeit nicht aufbringen. Und die Aufmerksamkeit als einen rein
intellektuellen Vorgang zu deuten, widerstreitet aller innern Erfahrung.
derjenige Zustand des Bewußtseins, in welchem die Inhalte desselben besondere Klarheit und in der Abfolge
Regelmäßigkeit und Ordnung besitzen. Während nach Herbart dieser Zustand nur durch eine größere
Stärke
[* 3] der Vorstellungen erreicht wird, beruht derselbe nach Wundt auf der Wirksamkeit einer selbstthätigen Funktion, der
Apperception (s. d.). Hiernach besitzt die letztere und somit auch die Aufmerksamkeit eine
eigentümliche, von der Intensität der Empfindungen unterschiedene Stärke, und man ist berechtigt, von
einer Anpassung oder Adaptation derselben an die Sinneseindrücke zu reden.
Unter der sensorischen Aufmerksamkeit versteht man die Richtung derselben auf Sinneseindrücke, unter der motorischen oder muskulären
diejenige Aufmerksamkeit, deren Inhalt Bewegungsvorstellungen bilden. In neuester Zeit ist der bedeutende Einfluß der Aufmerksamkeit auf die
Vergleichung von Sinneseindrücken, auf den zeitlichen Verlauf psychophysischer Vorgänge der Gegenstand
experimenteller Untersuchung geworden. Auch die Schwankungen, denen die Aufmerksamkeit bei der Einstellung auf einen bestimmten Inhalt
unterliegt, sind exakt als periodische von 3-4 Sekunden Dauer festgestellt worden.
"Pottemager Walther", auf und wendete von nun an seine Aufmerksamkeit der südl. Romantik zu. Von seiner Bekanntschaft mit Calderon zeugte sowohl das Schauspiel "Dristig vovet halv er vundet"
"De regno et regali potestate" bekannt, Lehrer der Rechte war. Er ging 1603 nach England, wo er die Aufmerksamkeit Jakobs I. auf sich zog, dem er Teil 1 seines gegen die Jesuiten gerichteten Romans "Euphormionis Satyricon"
"Die Liebe am Hofe", Leipz. 1871) die Aufmerksamkeit des Publikums und erwarb sich dann durch sein byronisierendes, durch Witz und Gedankenreichtum ausgezeichnetes Gedicht "Dandserinden"
Linnés Aufmerksamkeit zuerst auf die Geschlechtsorgane der Pflanzen gelenkt wurde. 1728 ging L. nach Upsala, und schon 1730 übernahm er die botanischen Vorträge Rudbecks und die Verwaltung des botanischen Gartens;
Der Name Georg Dannenberg als Inhaber des durch zahlreiche Romane bekannten Pseudonyms
"Golo Raimund"
war nicht der richtige Name des Verfassers, sondern eine Erfindung des Verlegers Karl Rümpler in Hannover, der auf diese Weise die Aufmerksamkeit des Publikums von der wirklichen Verfasserin ablenkte.