die Entwickelung einer Heeresmasse oder einer Marschkolonne zur Linie.
Der strategische Aufmarsch ist die Entwickelung
der gesamten Streitmacht in Bezug auf die beabsichtigte Durchführung des Kriegsplans.
Der taktische Aufmarsch ist die Entwickelung
der Truppen aus der Marsch- oder Versammlungsformation zum Gefecht;
als reglementarische Evolution speziell
der Übergang aus einer geöffneten zu einer breitern Kolonne (z. B. aus Sektionen, resp. Abmärschen in Züge) oder zur Linie.
Vgl. Deployieren.
eine Bewegung der Elementartaktik, durch die sich hintereinander befindliche Abteilungen in Front
nebeneinander setzen. Durch den Aufmarsch kann sowohl der Übergang aus einer Kolonne zur Linie bewirkt werden, als auch der Übergang
einer Kolonne mit schmaler Front in eine solche mit breiterer Front. Eine besondere Art des Aufmarsch ist das Deployieren
(s. d.); sein Gegensatz das Abbrechen (s. d.). - Im weitern Sinne wird jede Entwicklung
mehr
in die Front- oder Schlachtlinie und zwar taktischer Aufmarsch genannt, im Gegensatz zum strategischen der das Versammeln
der Streitkräfte aus den Friedensgarnisonen im Aufmarschgebiet zum Zwecke des Beginns der Operationen begreift. Die schnelle,
planmäßige Durchführung des strategischen Aufmarsch ist die erste Bedingung für den glücklichen Ausgang des Krieges.
Daher gehört es zu den wichtigsten Pflichten der Landesverteidigung eines Staates, den Aufmarsch der Streitkräfte in den
verschiedenen möglichen Kriegsfällen sorgfältig vorzubereiten.
Dabei ist auf eine umfassende Ausnutzung des Eisenbahnnetzes das größte Gewicht zu legen. Nötigenfalls ist das Eisenbahnnetz
entsprechend auszubauen, wie dies in Deutschland, Frankreich und Rußland nach dem Kriege von 1870 unter
Aufwendung bedeutender Mittel geschehen ist. Zur Ausnutzung des Bahnnetzes ist die Aufstellung eines Militärfahrplans (s. d.)
notwendig, nach dem die Militärzüge (s. Truppentransporte) sich in regelmäßigem Zeitabstand folgen.