Aufgesang
und
Abgesang, ursprünglich technische
Ausdrücke des
Meistergesangs zur Bezeichnung strophischer
Gliederung,
werden jetzt für den altdeutschen Strophenbau
durchweg verwandt. Die mittelhochdeutsche lyriscke Kunststrophe
zerfällt seit etwa 1170 in der Regel in drei
Teile, von denen die beiden ersten
Stollen, oder zusammengefaßt
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Aufgesang
, der dritte Abgesang genannt werden. Die Stollen müssen in Rhythmus und begleitender Melodie einander vollkommen
entsprechen; der Abgesang steht gewöhnlich in einem musikalischen und rhythmischen Verwandtschaftsverhältnis zum Aufgesang;
in der Regel ist er länger als jeder Stollen, aber kürzer als beide zusammen, seit dem 14. Jahrh, läuft er gern
stollenartig aus. (S. Strophe.)