Auffenberg
,
Joseph,
Freiherr von, Bühnendichter, geb. zu Freiburg
[* 2] i. Br.,
bezog 1813 die
Universität daselbst, um die
Rechte zu studieren, wohnte dann in österreichischen
Diensten
dem
Feldzug von 1815 bei, trat zu
Karlsruhe
[* 3] in die badische
Garde zu
Pferde
[* 4] als
Leutnant ein und brachte hier seine Erstlingswerke:
»Pizarro« und »Die Spartaner«, mit
Glück zur Aufführung, wodurch ermutigt er nun eine lange
Reihe von
Trauerspielen nachfolgen
ließ. Auffenberg
wurde 1822 Mitglied des Hoftheaterkomitees, bald darauf
Präsident desselben. Im J. 1832 unternahm
er eine als »Humoristische Pilgerfahrt nach
Granada
[* 5] und Cordoba«
[* 6] (Leipz. 1835) von ihm lebendig beschriebene
Reise nach
Spanien,
[* 7] auf welcher er bei
Valencia
[* 8] von
Räubern überfallen wurde und trotz 23 erhaltener
Wunden mit dem
Leben davonkam. Seit 1839 zum
großherzoglich badischen
Hofmarschall
¶
mehr
ernannt, starb er in Freiburg.
Auffenberg
war ein nicht gewöhnliches dramatisches Talent von jener vorherrschend deklamatorischen
Richtung, die aus äußerlicher Nachahmung des Schillerschen Pathos hervorging, d. h., auf die eigentliche charakteristische
Menschendarstellung verzichtend, durch den Pomp der Diktion und überraschende theatralische Effekte wirkte. Seine Dramen: »Die
Flibustier«, »König Erich«, »Die Syrakuser«, »Das Opfer des Themistokles«, »Fergus Mac Ivor«, »Das Nordlicht
von Kasan«,
[* 10] »Der Löwe von Kurdistan«, »Ludwig XI. in Péronne«, »Das böse Haus«, »Die Schwestern von Amiens«,
[* 11] »Der Prophet von Florenz«
[* 12] u. a. erhielten sich einige Jahre auf dem Repertoire. Nicht für die Bühne bestimmt ist das Gedicht »Alhambra«
(Karlsr. 1829-30, 3 Bde.),
ein »Epos in dramatischer Form«, nicht ohne Phantasie, aber ohne tieferes Leben und ohne künstlerisches Maß. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 22 Bänden (3. Aufl., Wiesb. 1855), eine Auswahl in 7 Bänden (das. 1850).