Auerstedt
,
auch
Auerstädt, Dorf im
Kreis
[* 2] Eckartsberga des preuß. Reg.-Bez. Merscburg (bis 1815 kursächsisch),
ist bekannt durch die
Schlacht vom die gleichzeitig mit der von
Jena
[* 3] (s. d.) geschlagen wurde. Man spricht daher
oft von der Doppelschlacht von
Jena und Auerstedt
, obgleich beide nur strategisch, nicht unmittelbar taktisch
in
Verbindung stehen. Als der Oberfeldherr der sächs.-preuß.
Armee,
Herzog
Karl Wilhelm Ferdinand von
Braunschweig,
[* 4] nicht mehr
daran zweifeln konnte, daß Napoleon längs der
Saale den linken Flügel seiner gegen den
Thüringer Wald genommenen
Aufstellung
umgangen hatte, beschloß er, links abzumarschieren, die
Saale weiter abwärts zu überschreiten und jenseits
dem Feinde entgegenzugehen.
Fürst Hohenlohe sollte diesen Flankenmarsch in seiner
Stellung bei
Jena decken. Dieser wurde aber 14. Okt. von Napoleon selbst
angegriffen und geschlagen, während die Hauptarmee, die versäumt hatte, rechtzeitig den
Paß
[* 5] von Kosen an der
Saale zu besetzen,
im
Vormarsch von Auerstedt
schon diesseit des
Flusses bei Hassenhausen im Nebel auf das Davoutsche Korps stieß,
von dem eine Division bereits den
Fluß überschritten hatte. Die
Schlacht begann mit einer unglücklichen
Attacke der preuß.
Kavallerie; dann folgte ein hartnäckiger Kampf bei Hassenhauscn.
Da aber die drei preuß. Divisionen hintereinander
marschierten und nur sehr allmählich
in das
Gefecht kamen, so erhielten die
Franzosen Zeit, sich zu verstärken, und der mörderische Kampf
kam zum Stehen. Da wurde der
Herzog durch beide
Augen geschossen, und nun hörte alle Leitung auf. Der König griff zwar persönlich
ein, aber die
Kavallerie hatte sich zersplittert und fehlte im entscheidenden Augenblick. Der linke Flügel
war mit Umgebung bedroht, gegen den rechten wendete sich eine frische franz. Division. Noch
hätte die
Schlacht durch die unberührte stärkere Reserve gewonnen werden können; doch entschied man sich für den Rückzug,
um am folgenden
Tage den Kampf in
Verbindung mit Hohenlohe zu erneuern. Dessen
Niederlage zog aber auch die
bei Auerstedt
geschlagene
Armee in das allgemeine Verderben hinein.
Vgl. von Lettow-Vorbeck, Der
Krieg von 1806 und 1807, Bd. 1:
Jena und Auerstedt
(Berl. 1891);
von Treuenfeld, und Jena (Hannov. 1893).