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später auf Mainz [* 3] überging. Der jetzige Bau ist aus dem 15. Jahrh.; Turenne zerstörte 1674 die Burg.
Auerbach
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später auf Mainz [* 3] überging. Der jetzige Bau ist aus dem 15. Jahrh.; Turenne zerstörte 1674 die Burg.
Auerbach,
[* 4] Berthold, Schriftsteller, geb. zu Nordstetten bei Horb im württemb. Schwarzwald von jüd. Eltern, erhielt, zum Rabbiner bestimmt, in Hechingen und Karlsruhe [* 5] eine wesentlich talmudistische Bildung und besuchte das Gymnasium in Stuttgart. [* 6] Er studierte seit 1832 in Tübingen [* 7] die Rechte, bald, durch D. F. Strauß [* 8] angeregt, Philosophie und Geschichte, welches Studium er auch in München [* 9] (bei Schelling) und Heidelberg [* 10] (bei Schlosser) fortsetzte.
Infolge der Untersuchung gegen die burschenschaftlichen Bestrebungen saß Auerbach
1836 einige
Monate in Haft auf dem
Hohenasperg.
Dann lebte er meist in
Frankfurt
[* 11] a. M., Mainz und am Rhein, seit 1845 in
Weimar,
[* 12]
Leipzig,
[* 13]
Breslau,
[* 14]
Wien,
[* 15]
Dresden,
[* 16] Berlin,
[* 17]
Stuttgart, seit 1859 wesentlich in
Berlin. Er starb in
Cannes und wurde zu Nordstetten beerdigt.
A.s erste
Schrift,
«Das
Judentum und die neueste Litteratur» (Stuttg. 1836),
wurde durch W. Menzels
Angriff auf die jungdeutsche
Litteratur veranlaßt. Es folgte eine Reibe von
Romanen aus der Geschichte des
Judentums unter dem Gesamttitel «Das Ghetto»,
von denen
«Spinoza» (Mannh. 1837; 7. Aufl., Stuttg.
1880) und «Dichter und
Kaufmann» (Mannh. 1829 fg.; 7. Aufl., Stuttg.
1871) in Sonderausgaben erschienen.
Hieran schloß sich die mit einer kritischen
Lebensbeschreibung begleitete
Übersetzung von
«Spinozas sämtlichen Werken» (5 Bde., Stuttg.
1841; 2. Aufl., 2 Bde., ebd. 1871).
Eine neue
Richtung, in der er dann seine gelungensten
Arbeiten lieferte, schlug Auerbach
mit «Der gebildete
Bürger,
Buch für den
denkenden Mittelstand» (Karlsr. 1842) ein, worin er philos. Gegenstände
dem Laien verständlich zu machen sucht. Aber erst die
«Schwarzwälder Dorfgeschichten» (2 Bde., Mannh.
1843;
Neue Folge, Bd. 3
u. 4,1853-54; 10. Aufl. 1868; Volksausgabe, 8 Bde., Stuttg.
1871) machten ihn berühmt. Auerbach
giebt in diesen Erzählungen treue und sinnige, zum
Teil humorvolle
Bilder von
Land und Leuten
seiner
Heimat und erweist sich namentlich in der
Schilderung von Gemütszuständen und merkwürdigen Charakteren
als
Meister; auch macht sich
A.s sonstige Neigung zur Lehrhaftigkeit hier weniger geltend. Zu den Dorfgeschichten gehört auch
die Novelle «Die Frau Professorin», die zuerst in dem
Taschenbuch
«Urania» (Jahrg. 1847) erschien und von Charlotte
Birch-Pfeiffer
gegen
A.s Willen zu einem
Drama («Dorf und Stadt») benutzt wurde. Dieser
Richtung schließt sich der von
Auerbach
herausgegebene Volkskalender «Der Gevattersmann» an (Karlsr. 1845
u. 1846; in mit neuen Volkserzählungen vermehrter Gesamtausgabe
u. d. T. «Schatzkästlein des Gevattersmannes», 6. Aufl.,
Stuttg. 1875). Sein erster größerer
Roman
«Neues Leben» (3 Bde., Mannh.
1851; 4. Aufl., Stuttg. 1872) fand wenig Beifall.
Er wandte sich daher zunächst wieder der Dorfgeschichte zu mit der Erzählung «Barfüßele»
(Stuttg. 1856; 27. Aufl., ebd. 1890; illustriert von
Vautier 1872),
der
«Joseph im Schnee»
[* 18] (ebd. 1860; 7. Aufl. 1876; illustriert
von Kindler 1867) und
«Edelweiß» (ebd. 1861; 10. Aufl. 1881) folgten. 1858-69 gab Auerbach
einen
Volkskalender heraus, dessen Hauptinhalt u. d. T. «Zur
guten
Stunde, gesammelte Volkserzählungen» (2 Bde., Stuttg.
1872; 2. Aufl. 1874-75) wieder abgedruckt wurde. Es folgten die
Romane «Auf der Höhe» (Stuttg. 1865; 13. Aufl., 4 Bde.,
1884),
«Das Landbaus am Rhein» (5 Bde., ebd. 1869; 4. Aufl., ebd. 1874),
«Waldfried, eine vaterländische Familiengeschichte» (3 Bde., ebd. 1874; 2. Aufl. 1875),
«Landolin von Reutershofen» (Berl. 1879),
«Der Forstmeister» (2 Bde., ebd. 1879; 2. Aufl. 1880),
«Brigitta» (Stuttg. 1880; 2. Aufl. 1881). In den neuen Dorfgeschichten «Nach dreißig Jahren» l3 Bde., Stuttg.
1876) ließ Auerbach
mit wenig
Glück seine frühern Gestalten wieder auftreten. Von seinen sonstigen
Schriften
seien genannt: «Drei einzige
Töchter. Novellen» (ebd. 1875; 4. Aufl. 1878),
«Tausend Gedanken des Kollaborators» (Berl. 1875),
«Wieder unser. Gedenkblätter» (Stuttg. 1871).
A.s dramat. Versuche sind ohne Bedeutung. Seine gesammelten
Schriften erschienen
(20 Bde.)
Stuttgart 1857-59 und (22 Bde.) 1863 fg., eine
Ausgabe der erzählenden (20 Bde.) ebd.
1871, eine neue
Ausgabe der
Schriften (18 Bde.) ebd. seit 1892.
A.s
Briefe an seinen Vetter
Jakob Auerbach
gab dieser heraus (2 Bde.,
Frankf. a. M. 1884).
Vgl. Zabel,
B. Auerbach
(Berl. 1882);
Lasker,
B. Auerbach
(ebd. 1882);
Gosche, B. (in Ebers und Fränkel, «R. Gosche», Halle [* 19] 1890).