Auer
,
Adelheid von, Pseudonym von Charlotte von Cosel [* 2] (s. d.).
Auer
939 Wörter, 6'708 Zeichen
Auer,
Adelheid von, Pseudonym von Charlotte von Cosel [* 2] (s. d.).
Auer,
Aloys, Ritter von Welsbach, langjähriger Direktor der Hof- und Staatsdruckerei in Wien, [* 3] geb. zu Wels, bildete sich in der dortigen Druckerei zum Setzer, Korrektor und Geschäftsführer, trieb aber in seinen Mußestunden neuere Sprachen mit solchem Erfolge, daß er sich 1835 und 1836 an der Universität zu Wien einer Lehramtsprüfung unterziehen konnte und 1837 Lehrer der ital. Sprache [* 4] am ständischen Kollegium und am Lyceum in Linz [* 5] wurde. Nachdem er 1839 Deutschland, [* 6] die Schweiz, [* 7] Frankreich und England bereist hatte, um die typographischen Anstalten des Auslandes kennen zu lernen, wurde er 1841 zum Direktor der k. k. Hof- und Staatsdruckerei berufen, die unter seiner Leitung bald eine der großartigsten Anstalten dieser Art wurde. 1860 wurde in den erblichen Ritterstand erhoben, 1864 trat er von der Leitung der Staatsdruckerei zurück und starb zu Hietzing bei Wien.
Von seinen Schriften sind zu nennen: «Sprachenhalle oder das Vaterunser in 608 Sprachen» (Wien 1844),
mit lat. Typen; das «Vaterunser in 206 Sprachen» (ebd. 1847),
mit den nationalen Schriftzeichen, und die «Typenschau des gesamten Erdkreises» (ebd. 1845); ferner «Grammatischer Atlas [* 8] oder theoretisch-tabellarische Darstellung aller nach Stämmen geordneten Sprachen des Erdkreises» (ebd. 1854),
«Geschichte der k. k. Hof- und Staatsdruckerei» (ebd. 1851),
«Der polygraphische Apparat der k. k. Hof- und Staatsdruckerei» (ebd. 1853),
«Die Entdeckung des Naturselbstdrucks» (ebd. 1853).
Außerdem hat Auer
das Gebiet der graphischen Künste und das der typographischen
Industrie mit neuen Erfindungen
bereichert.
Dahin gehören der Naturselbstdruck,
[* 9] die selbstthätige typographische Schnellpresse,
[* 10] die selbstthätige endlose Kupferdruckpresse;
das
Verfahren, die Fasern der Maispflanze zum
Spinnen
[* 11] und Weben,
[* 12] deren
Abfälle aber zu Papier zu verwenden;
die
Darstellung einer
Presse,
[* 13] welche als selbstthätige
Schön- und Wiederdruckpresse und als doppelte Schöndruckpresse verwendet
werden kann.
Vgl. Beiträge zur Geschichte der Auer
(2. Aufl.,
Wien 1862).
Auer,
Leopold, Violinspieler, geb. zu Beszprém in Ungarn, [* 14] besuchte das Konservatorium in Pest und machte darauf Reisen als Violinvirtuos.
Von 1864 bis 1866 war Auer
Konzertmeister in
Düsseldorf,
[* 15] 1866-68 in
Hamburg
[* 16] unter
Stockhausen und wurde dann an das Konservatorium zu
Petersburg
[* 17] an die
Stelle von
Henri
Wieniawski berufen und zum Hofsolisten
des russ.
Kaisers ernannt.
Seit 1887 ist Auer
Dirigent der Symphonischen
Konzerte der kaiserl.
Russischen Musikgesellschaft.