Audiometer
[* 2] (lat.-grch.),
Instrument zum
Messen der Feinheit des
Gehörs. Das Audiometer
besteht im wesentlichen aus einem Maßstabe,
an dem sich drei Rollen
[* 3] feinen
Drahtes befinden. Zwei dieser Drahtspulen sind an den
Enden des
Stabes befestigt,
und zwar enthält die eine derselben der nachstehenden
[* 1]
Figur) sehr viele Windungen, während die andere
(B) nur wenige besitzt. Die dritte Drahtrolle (C) ist mit einem
Telephon (T) verbunden und läßt sich am Maßstabe verschieben.
Die beiden ersten Drahtspulen werden von dem elektrischen
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Strome etwa dreier Daniellscher Elemente (D) in entgegengesetzter Richtung durchflossen, derart, daß die bewegliche Rolle
von den beiden festen Spulen in entgegengesetzter Weise induziert wird. Da der Hauptstrom in den zwei festen Rollen von einem
tönenden Unterbrecher (U) in rascher Folge geöffnet und geschlossen wird, so entstehen in der verschiebbaren
Rolle Induktionsströme, die im Telephon den Ton des Unterbrechers wiedergeben. Je näher man nun C an B bringt, desto stärker
wird die Induktion
[* 5] der letztern auf erstere, mithin desto kräftiger die Gegenwirkung von B zu Audiometer.
Es kann
daher kommen, daß die Induktionswirkungen sich gegenseitig aufheben.
Der Standpunkt der Rolle C bezeichnet dann den Nullpunkt der Teilung für das Audiometer.
Dieser Anfangspunkt der
Zählung liegt um so näher an B, je größer der Unterschied in der Windungszahl von A und B und je feiner das Gehör
[* 6] des Experimentators
ist. Je mehr man dann C gegen A verschiebt, desto stärker tritt wieder der Ton im Telephon auf. Die Skala
des Audiometer
beginnt mit 1° für das empfindlichste Gehör und endet mit 200° für völlige Taubheit. Die Zwischennummern bezeichnen
die verschiedenen Grade der Feinheit des Gehörs. Man hat das Audiometer
auch Sonometer (Tonmesser) genannt. Dieser Ausdruck wird jedoch
besser angewendet für Instrumente zur Bestimmung der Tonhöhe, wie Monochord, Sirene,
[* 7] Phonograph.
[* 8]
^[Abbildung]