Aubusson
(spr. obüssong),
Name von
Teppichen, Möbelstoffen
u. dgl. in Art der
Gobelins (s. d.), die in der Stadt Aubusson
gewoben
werden.
Aubusson
642 Wörter, 4'336 Zeichen
Aubusson
(spr. obüssong),
Name von
Teppichen, Möbelstoffen
u. dgl. in Art der
Gobelins (s. d.), die in der Stadt Aubusson
gewoben
werden.
Aubusson
1)
Arrondissement im franz. Depart. Creuse, hat
2040,50 qm, (1891) 100866 E., 103 Gemeinden und zerfällt in die 10 Kantone: Aubusson
(170,11 qkm, 13134 E.), Auzances
(182,06 qkm, 9347 E.),
Bellegarde (174,41 qkm, 9520 E.), Chénérailles (206,32 qkm, 13126 E.), La Courtine (228,20 qkm, 7347 E.),
Crocq (262,76. qkm, 10475 E.), Evaur (209,03 qkm, 10494 E.),
Felletin (205,79 qkm, 11976 E.), Gentioux
(251,99 qkm, 7564 C.), St. Sulpice-les-Champs (149,83 qkm, 7883 E.). - 2) Hauptstadt des
Arrondissements in 456 m Höhe, an der
Creuse und der Linie Busseau
d'Abun-Felletin der
Franz. Orléansbahn, hat (1891) 6141, als Gemeinde 6672 E., Kommunalcollège,
bedeutende Fabrikation von
Teppichen (seit 15. Jahrh., 2000
Arbeiter),
Tuch,
Decken, Moquettes
(Sammet) und
Baumwollzeugen. Auf einem Hügel die Ruinen eines im 11. Jahrh, erbauten, 1632 zerstörten Schlosses. - Aubusson
kam 1260 an
die
Grafen der
Marche, die den
Titel Vicomte von Aubusson
führten. Aubusson ist Geburtsort des Johanniter-Großmeisters
Pierre d'A. (s. d.)
und der Schriftsteller J. Sandeau und
Alfred Assolant.
Aubusson
(spr. obüssong), Pierre d', Großmeister des Johanniterordens, aus altem franz. Adel, geb. 1423, soll schon in jungen Jahren an einem Türkenzug, dann am Kriege des Dauphins gegen die Schweizer 1444 teilgenommen haben. Seine histor. Stellung aber errang er, als er in Rhodus in den Johanniterorden eintrat. Nach Frankreich geschickt, um Hilfe gegen die nach dem Fall von Konstantinopel [* 2] (1453) übermächtigen Türken zu erlangen, erhielt er von Karl VII. 16000 Goldthaler für den Orden. [* 3]
Seiner Verdienste wegen wurde er 1467 in den engern
Ausschuß zur
Verwaltung des Ordensschatzes aufgenommen, erhielt die
Aufsicht
über den Festungsbau in Rhodus, wurde Großprior von
Auvergne und 1476 Großmeister. In dieser
Stellung
leitete er mit glänzender Tapferkeit die Verteidigung von Rhodus (Mai bis Juli 1480) gegen die Flotte Mohammeds II., die
er zum Rückzug nötigte. Einen
Bericht
A.s hierüber an
Kaiser
Friedrich III.
(«De servata urbe etc.») findet man bei
Freher,
«Germanicarum rerum Scriptores», Bd. 2 «Frankf.
1610; Straßb. 1717). Aubusson
wurde 1489 Kardinal; 1501 übernahm er
¶
noch einmal als Generalissimus der christl. Flotte den Oberbefehl gegen die Türken, doch richtete er wenig aus. Er starb
Vgl. Bonhours, Histoire de Pierre d'A. (Haag [* 5] 1789; 2. Aufl. 1806).