Aubry
de
Montdidier (spr. obri d'mongdidjeh), franz.
Ritter unter König
Karl V., wurde
1371 von
Robert de
Macaire ermordet.
Berühmt als Rächer seines
Herrn ward Aubrys
Hund. Dieser, der
bei dem
Mord gegenwärtig gewesen, fiel
Macaire, so oft er später in dessen
Nähe kam, mit der größten Wut an. Der schon rege
Verdacht erhielt dadurch Bestätigung;
nach des
Königs
Willen sollte ein
Gottesurteil entscheiden.
Macaire, mit einer
Keule bewaffnet, wurde dem
Hund,
als seinem ersten Ankläger, zum
Kampf auf
Tod und
Leben entgegengestellt; er unterlag dem
Gebiß des wütenden
Tiers und gestand
sterbend sein
Verbrechen. Weniger verdient war der Beifall, welchen das
Drama »Der
Hund des Aubry
, oder der
Wald bei Bondy« später
auf der
Bühne erhielt; die Aufführung dieses Machwerks, worin ein dressierter
Pudel die Hauptrolle spielte,
zu
Weimar
[* 2] veranlaßte
Goethe 1817 zur Niederlegung der dortigen Theaterintendantur.