(spr. ohb'), rechter Nebenfluß der Seine, entspringt am
MontSaule (512 m) im
Plateau von
Langres,
DepartementObermarne, fließt in nordwestlicher
Richtung über La
Ferté,
Bar und
Arcis, wo er schiffbar wird, und mündet unweit
Romilly nach einem
Laufe von 225 km. Seine Nebenflüsse sind Aujon und Voire auf der rechten, Lendion, Amance
und Auzon auf der linken Seite.
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Das danach benannte Departement im nordöstlichen Frankreich, aus der niedern Champagne und Teilen von Bourgogne gebildet, grenzt
im N. an das DepartementMarne, im O. an Obermarne, im S. an Côte d'Or, im SW. an Yonne und im NW. an Seine-et-Marne und hat einen
Flächenraum von 6001 qkm (109 QM.). Der Boden, welcher sich von SW. nach NO. abdacht, ist im allgemeinen
ziemlich eben; doch teilt sich das Departement in zwei Teile von sehr verschiedener Beschaffenheit. Der nordwestliche gehört
zur sogen. Champagne pouilleuse, wo der Kreidefels nur mit einer dünnen SchichtErde bedeckt ist und hauptsächlich Viehweiden
darbietet; der südöstliche dagegen umfaßt reiche und fruchtbare Thäler, deren Wände sich auch trefflich
zum Weinbau eignen.
Hauptflüsse sind die Aube und Seine; auch der obere Lauf der Vannes, die der Yonne zufließt, gehört dem Departement an. Aube
und Seine sind schiffbar, daneben hat das Departement noch den Seitenkanal der Seine. KleinerSeen und Teiche
zählt man über 100. Das Klima
[* 3] ist feucht, aber angenehm. Das Departement zählt (1881) 255,326 Einw., welche hauptsächlich
Landwirtschaft betreiben. Der in kleine Grundstücke zerteilte Boden liefert Getreide,
[* 4] Hanf, Ölfrüchte, guten Wein und Futter
für das zahlreiche Vieh.
* (spr ohb), Théophile, franz. Admiral, geb. trat 1840 in die Kriegsmarine, ward 1853 Schiffsleutnant, 1862 Fregatten-
und 1870 Linienschiffskapitän. Er that mehrere Male in den Kolonien und überseeischen KriegenDienst und war zuletzt Befehlshaber
der Flotte in Senegambien. 1870 ward er mit der Verteidigung von Carentan beauftragt und nahm im Winter an
dem Zug
der Bourbakischen Armee gegen Belfort
[* 18] teil. 1879-81 war er Gouverneur von Martinique. Seit 1880 Konteradmiral, ward er mit
der Leitung des Torpedowesens beauftragt, das er auch als Marineminister (1886-1887) besonders begünstigte und ausbildete.
Seit 1886 Vizeadmiral, ist er Mitglied des Admiralitätsrats. Er schrieb: »Un nouveau droit maritime international«
(1875);
(spr. obéh), Jean Paul, franz. Bildhauer, geb. 1837 zu Longwy (Meurthe-et-Moselle),
wurde in Paris Schüler von Duret und Dantan, stellte seit 1874 mehrere sehr gelungene Arbeiten aus, unter denen besonders
gerühmt werden: die Sirene (1874, Gruppe in Gips, später in Bronze zu Montpellier), Pygmalion (Marmorstatue),
Galatea (1878, Marmorstatue) und mehrere Porträtbüsten. Er modellierte auch viel für eine Porzellanfabrik.
(spr. ohb), rechter Nebenfluß der Seine, entspringt bei Praslay auf dem Plateau von
Langres im Depart. Haute-Marne, fließt gegen NW. durch die Depart. Côte-d'Or, und Marne, wird bei Rouvres
flößbar, berührt La Ferté, Bar, Areis und mündet oberhalb Pont-sur-Seine nach einem Laufe von 248 km, wovon 45,1 km (von
Arcis an) schiffbar sind. Die wichtigsten Zuflüsse der Aube sind Aujon und Boire auf der rechten Seite. Die Hauptartikel
des Wassertransports auf der Aube (1835: 8128 t) sind Kohlen, Brenn- und Bauholz und Getreide.
Hauptstadt ist Troyes (s. d.). Der östl. Teil gehört zum Bassin der Aube selbst, der westliche zur Seine, die hier
noch viele Flüßchen aufnimmt. Das Klima ist mild, feucht und veränderlich, aber gesund. Nach den Beobachtungen der 41 pluviometrischen
Stationen fallen jährlich durchschnittlich 6-7 dm, im O. des Departements jedoch 8-9 dm Regen. Zwei Drittel der Grundfläche
bestehen aus Ackerboden; aber dieser ist sehr ungleich verteilt. Der Norden,
[* 21] zu der wegen der Unfruchtbarkeit
und Öde ihrer einförmigen baumlosen Ebenen verrufenen Champagne-pouilleuse gehörig, wird meistens nur zu Viehweiden benutzt.
Der Süden hat desto ergiebigern Ackerboden, gute Wiesen und Waldung und ist reich an Kartoffeln, Getreide (1893: 798986
hl Weizen, 361760 hl Roggen, 273701 hl Gerste,
[* 22] 941384 hl Hafer),
[* 23] Hanf, Raps, Heu, Holz, Wein (1893: 370592,
durchschnittlich jährlich 341364 hl), an Rindvieh (1887: 99979), Pferden (35667), Schweinen (29275), Schafen (245917)
und
Geflügel. 1893 wurden 111622 hl Cider bereitet. Das Departement liefert Eisen (1893: 4278 t), Torf und andere brennbare Stoffe,
ferner Marmor, Kreide, Thonarten zu Fayence, Töpfen und Schmelztiegeln, Ziegelerde, Lithographiesteine u.
dgl. Die Industrie beschäftigt sich hauptsächlich mit Spinnerei, Woll-, Baumwoll- und Leinweberei, Strumpfwirkern, Färberei,
Leder-, Papier-, Glas- und Darmsaitenfabrikation. Die Fleischwaren haben einen Ruf erlangt, und der Handel mit Getreide, Wein,
Heu, Holz und Kohlen ist bedeutend. Das Departement hat (1886) 371 km Eisenbahnen (Ostbahn und die Orleans-Chalonsbahn), etwa 209 km
schiff- und flößbare Wasser- und (1892) 378,8 km Nationalstraßen. Um die Volksbildung ist es gut bestellt. 1891 waren
von 1569 Rekruten nur 40 Analphabeten.
(spr. ohb), Hyacinthe Laurent Théophile, franz. Admiral und Marineminister, geb. zu Toulon, ging nach
Beendigung seiner nautischen Studien 1843-47 nach Japan,
[* 24] wurde 1854 Fregattenkapitän und machte mehrere
Feldzüge am Senegal mit. Im Kriege von 1870 organisierte er die Verteidigung der Carentanlinie und nahm als Brigadegeneral
am Kampfe um Besancon teil. 1879 erhielt er den Gonverneurposten auf Martinique, kehrte 1881 als Konteradmiral nach Frankreich
zurück und wurde besonders mit der Leitung des Torpedowesens betraut. Vom bis zum war
er Marineminister und wurde 1886 zum Viceadmiral befördert. Er starb in Toulon. Ein großer Teil seiner Aufsätze
über seine Reisen und fachmännischen Erfahrungen erschien gesammelt u. d. T. «Entre deux campagnes» (1881) und «A terre
et à bord» (1884).