Attrattiva
(ital.), Anziehungsgabe, Reiz, Zauber.
Attrattiva
5 Wörter, 50 Zeichen
Attrattiva
(ital.), Anziehungsgabe, Reiz, Zauber.
in der Physiologie und Pathologie bestimmte Einwirkungen auf lebende Gewebe, [* 5] unter deren Einfluß diese aus dem ruhenden in den thätigen Zustand übertreten. Man unterscheidet innere und äußere Reize und bezeichnet als innere Reize die ihrer nähern Beschaffenheit nach noch unerkannten Vorgänge in dem Zentralnervensystem, durch welche ein erregter Zustand der Gewebe herbeigeführt wird. Äußere Reize sind nicht im Tierkörper selbst erzeugte, sondern von außen denselben treffende Einwirkungen.
Diese zerfallen wieder in zwei Kategorien:
1) Die natürlichen Sinnesreize (Tasteindruck, Wärme, [* 6] Licht, [* 7] Schall, [* 8] Geschmacks- und Geruchsreize) verursachen mittels der Wirkung auf besondere Endapparate, die Sinnesorgane, Nervenerregung; dabei kann aber jedes Sinnesorgan entweder nur durch bestimmte (sogen. spezifische) Reize in Erregung gebracht werden, oder wo es auch auf andre Reize reagiert, da spricht es in der jenem adäquaten Reiz entsprechenden Form an: so ist das Licht der adäquate Reiz für die vermittelst des Auges eingeleitete Erregung des Sehnervs, der Schall der adäquate Reiz für die natürliche Erregung des Hörnervs etc.; werden aber Sehnerv oder Hörnerv in andrer Weise, z. B. mechanisch, gereizt, so kommen auch dann Gesichts- und Gehörsempfindungen zur Auslösung.
2) Die allgemeinen Reize sind mechanischer, chemischer, thermischer und elektrischer Natur.
Friedrich Wolfgang, ausgezeichneter Philolog, geb. zu Windsheim in Franken, studierte seit 1753 zu Leipzig, [* 9] wurde 1766 Privatdozent daselbst, 1772 außerordentlicher, 1782 ordentlicher Professor der klassischen Sprachen, 1785 der Poesie; starb daselbst. ist, besonders durch seine mündliche Lehre, [* 10] der Begründer der neuen von seinem Schüler G. Hermann ausgebildeten grammatisch-kritischen Richtung in der Philologie. Von seinen Schriften bahnten »De temporibus et modis verbi graeci et latini« (Leipz. 1766) und »De prosodiae graecae accentus inclinatione« (hrsg. v. F. A. Wolf, das. 1791) eine neue Behandlung der Grammatik an; die Abhandlung »Burmannum de Bentleii doctrina metrorum Terentianorum judicare non potuisse« (das. 1787) und die Ausgabe von Plautus' »Rudens« (das. 1789) ließen die metrischen Studien wieder aufleben. Außerdem edierte er Aristoteles' »Rhetorik« (mit Garve, Leipz. 1772) und »Poetik« (das. 1786),
Herodot (Bd. I, 1, das. 1778, 4. Aufl. 1825; Bd. I, 2 und II v. Schäfer, das. 1800-1820) und Persius (das. 1789). Nach seinem Tod erschienen »Vorlesungen über die römischen Altertümer« (Leipz. 1796).
Vgl. G. Hermann, Erinnerungen an (in den »Verhandlungen der Dresdener Philologenversammlung«, Dresd. 1846).