Atterbom
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Per Daniel Amadeus, schwed. Dichter und Philosoph, geb. im Kirchsprengel Asbo in Ostgotland, Sohn eines Landgeistlichen, kam 1805 auf die Universität Upsala. [* 3] Früh ward er mit der deutschen Litteratur bekannt, die wichtigen Einfluß auf seine litterar. Laufbahn übte. Mit Freunden stiftete er 1807 eine poetisch-kritiscbe Gesellschaft, Musis Amici, die 1808 den Namen Aurora-Förbundet (Bund der Aurora) an nahm und die schwed. Litteratur aus akademischer Steifheit und franz. Ziererei zu befreien suchte.
Aus mannigfachen Arbeiten der Mitglieder des Bundes entstand 1810 in Upsala die Zeitschrift «Phosphorus» (bis 1813). 1812-22 gab den «Poetisk kalender» heraus; 1817 -19 unternahm er eine Reise durch Deutschland [* 4] nach Italien [* 5] (vgl. seine Aufzeichnungen über berühmte deutsche Männer und Frauen nebst Reiseerinnerungen aus Deutschland und Italien aus den J. 1817-19; deutsch von Maurer, Berl. 1867) und wurde dann Lehrer des Kronprinzen Oskar in der deutschen Sprache [* 6] und Litteratur, 1821 Docent der Geschichte in Upsala, 1624 Adjunkt der Philosophie daselbst, 1828 Professor der Logik und Metaphysik, 1835 der Ästhetik.
Durch seine
Aufnahme in die
Akademie (1839) war der Streit zwischen ihr und den «Phosphoristen»
beseitigt. Atterbom
starb Von seinen
Schriften sind noch hervorzuheben: das romantische Märchendrama «Lycksalighetens
Ö» (2 Bde., Ups. 1824 -27- 3. Aufl.,
Stockh. 1875; deutsch: «Die
Insel der
Glückseligkeit», 2 Bde., Lpz.
1831-33),
reich an volkstümlichen Liedern;
«Samlade dikter» (2 Bde., Ups. 1837-38),
durchgehends lyrisch;
«Svenska siare och skalder eller intill och med Gustaf III. tidehvarf» (6 Bde., Stockh. 1841-55; 2. Aufl. 1862-63; Supplement 1864),
ein Wert, das von den Dichtern und Philosophen bis unter Gustav III. treffliche Biographien giebt.
Eine Gesamtausgabe seiner Werke («Samlade dikter», 6 Bde., und «Samlade skrifter i obunden still», 7 Bde.) erschien zu Örebro 1854-70; Teil II enthält die geistvolle «Poesiens historia» (4 Bde., ebd. 1861-62).