Attemstetter
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David und Andreas, zwei Goldschmiede und Emailleure zu Augsburg, [* 3] die Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrh, thätig waren. Der hervorragendere scheint David gewesen zu sein, der um 1600 für den kunstliebenden Kaiser Rudolf II. in Prag [* 4] beschäftigt war. Man nimmt an, daß die sog. Hauskrone der Habsburg. Dynastie (in der kaiserl. Schatzkammer in Wien), [* 5] ein unvergleichlich schönes Wert deutscher Goldschmiedekunst, [* 6] 1602 auf kaiserl. Befehl hergestellt, Davids Wert sei.
Auch das Scepter und mehrere Prachtuhren der selben Sammlung haben Anspruch auf die Urheberschaft des Künstlers, der auch die Reliefs an dem von Adrian de Fries gegossenen Herculesbrunnen in Augsburg gefertigt haben soll. Sein Email ist ausgezeichnet durch Farbenpracht und Feinheit, in dem er tiefdunkelblauen durchsichtigen Fond (email translucide) oder milchweißen, opaken Grund mit reizenden Bildchen von Käfern, Libellen, Blumen und Früchten in gleichfalls durchscheinenden Farben zu schmücken liebt. Das bedeutendste Werk von ihm in dieser Art sind die großen emaillierten Silberplatten, welche die Füllungen in einem von Christoph Angermeyer aus Weilheim angefertigten großen Kabinettkasten aus Elfenbein im bayr. Nationalmuseum in München [* 7] bilden.
Vgl. Die hervorragenden Kunstwerke der Schatzkammer des österr.
Kaiserhauses, hg. von Leitner (Wien 1873).