ein wasserreicher
Fluß in der südamerikan.
RepublikKolumbien,
[* 2] entspringt 3220 m hoch am Westabfall der westlichen
Kordillere und fließt in einem niedrigen
Thal,
[* 3] von der
Küste durch einen kaum 325 m ü. M. sich erhebenden Höhenzug getrennt,
gegen N. dem
Meerbusen von
Darien oder
Uraba zu, in welchen er nach einem 490 km langen
Lauf unter
Bildung
eines umfangreichen
Delta
[* 4] mündet. Der Atrato empfängt mehrere schiffbare Zuflüsse und ist selbst 155 km weit für Seeschiffe
fahrbar; gewöhnliche Flußdampfer sollen ihn über 400 km weit beschiffen können. Das zuerst von
Humboldt angeregte
Projekt,
den zur Herstellung einer interozeanischen Kanalverbindung zu benutzen, hat sich nach den neuesten Untersuchungen
(1870-71) als unausführbar gezeigt. Jedenfalls verspricht der Atrato für die
ProvinzCauca, welche er durchfließt, wie für
die von
Antioquia eine wichtige Verkehrsstraße zu werden.
(Rio
[* 5] Atrato), Fluß im nordwestl. Teile von Columbia
[* 6] in Südamerika,
[* 7] im Departamento Cauca, entspringt in 3216 m
Höhe in den Zitarabergen der Westcordillere, unter 5º 20' nördl. Br. Er läuft in einem gegen N. gerichteten
niedrigen Längenthale und mündet auf der Westseite des Golfs von Uraba in einem sumpfigen Delta mit 5 Haupt- und 11 kleinen
Armen. Die Länge seines Laufs beträgt 456 km, mit den kleinen Krümmungen 665 km. Er ist durchschnittlich 290 m breit, an der
breitesten Stelle sogar 530 m, und 4-20 m tief.
Sein Bett
[* 8] ist sehr schwach geneigt und behält eine fast immer gleiche Wasserfülle. Das Thal des Atrato wird von der Südseeküste
nur durch einen mehrfach sich senkenden, selbst an den höchsten Punkten kaum 320 m über das Meer ansteigenden Höhenzug
getrennt. Schon von Humboldt hatte auf die Möglichkeit einer Kanalverbindung des Stillen Oceans mit dem
Atlantischen Ocean durch den Atrato hingewiesen; die namentlich von seiten der Vereinigten Staaten
[* 9] angeregten Untersuchungen und
Pläne zur Verwirklichung dieser Verbindung wurden hinfällig durch das Projekt des Panamakanals (s. d.).