Athlet
(grch.), im
Altertum im allgemeinen ein Wettkämpfer, der sich an den gymnischen
Spielen (s.
Agon) beteiligte.
Seit dem 5. Jahrh.
v. Chr. wurde das Kampfspiel schon bei den Griechen mehr und mehr ein Erwerbszweig, und die Athletik
eine
Kunstfertigkeit, deren Erlernung und Ausübung eine eigentümliche Lebensweise erforderte und an besondere
Regeln gebunden war. Noch mehr machte sich das Handwerksmäßige der Athletik
geltend, als das hellenische Leben sich mit
dem römischen zu vermischen begann. In
Rom
[* 2] traten die ersten in
Griechenland
[* 3] gedungenen Athlet
186
v. Chr. auf.
Völlig zunftmäßig ausgebildet erscheint das Athlet
enwesen in der röm. Kaiserzeit, wo
es Athlet
engenossenschaften fast in allen größern
Städten des
Reichs gab. In
Italien,
[* 4] besonders in
Rom, wurden die Athlet
enkämpfe
seit dem Beginn der Kaiserzeit immer beliebter. Den Siegern wurden Geschenke und Ehrenzeichen gespendet. In neuerer Zeit
nennen sich Schaukünstler Athlet
, die in
Übungen, welche große Körperkraft erfordern, wie im Heben, Tragen,
Stemmen, Hervorragendes leisten.
Vgl. Krause, Die Gymnastik und Agonistik der Hellenen (2 Bde., Lpz. 1841);
Friedländer, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms, Bd. 2 (6. Aufl., ebd. 1889).