Ath,
Hauptstadt eines Arrondissements und Festung in der belg. Provinz Hennegau, an der schiffbaren Dender, Knotenpunkt an der Eisenbahn Brüssel-Lille, hat 5 Kirchen, 1 königliches Athenäum, 1 höhere Knabenschule, 1 Industrieschule, 1 bischöfliches Seminar, 1 große Kaserne, 1 Arsenal, 1 uralten, von Balduin IV. (1150) herrührenden Turm, ein Denkmal des Advokaten Defacqz (seit 1880) und (1883) 9394 Einw., welche lebhafte Industrie, namentlich Baumwollweberei, Färberei und Druckerei, Brauerei und Brennerei, Fabrikation von Gold- und Silberwaren, Messerwaren und Ackerbauwerkzeugen, treiben. Der Handel der Stadt, durch die Dender sehr gefördert, ist bedeutend und bringt besonders Steinkohlen, Bausteine, Korn, Kalk etc. zur Ausfuhr. - Ath wurde von Karl V. 1540 befestigt; nach der Eroberung durch die Franzosen 1667 verstärkte Vauban die Werke. Durch den Nimwegener Frieden (1678) kam Ath an die Spanier zurück, wurde aber 1697 von den Franzosen unter Marschall Catinat wiedergenommen. Im J. 1706 wurde von den Alliierten, 1745 wieder von den Franzosen erobert und 1784 geschleift.