Athetōse
(vom grch. áthetos, ohne feste
Stellung), eine eigentümliche, zuerst von Hammond beschriebene Krampfform,
welche sich hauptsachlich kundgiebt durch unablässige, oft auch im Schlafe andauernde Krampfbewegungen der Finger und Zehen
und durch die
Unmöglichkeit des
Kranken, diese
Teile in irgendwelcher
Stellung ruhig zu halten. Besonders
charakteristisch pflegen die
Bewegungen in der
Hand
[* 2] und den Fingern zu sein; hier sieht man gewöhnlich ein unterbrochenes
Beugen,
Strecken, Spreizen, Durch- und Übereinanderbewegen der einzelnen Finger, welche dadurch oft die seltsamsten
Stellungen
einnehmen. Die Athetose
ist entweder ein selbständiges Nervenleiden oder sie tritt im Anschluß
an
Epilepsie, Hirnschlagfluß,
Geisteskrankheit
u. dgl. auf. Das Übel ist meist sehr hartnäckig; die Behandlung besteht
in der Anwendung von
Bromkalium,
Chloralhydrat und des konstanten elektrischen
Stroms. –
Vgl. Oulmont, Étude clinique sur
l’Athétose
(Par. 1878).