Athenäum
(griech. Athenäon), ursprünglich
Tempel,
[* 2] Heiligtum der
Göttin
Athene;
[* 3] dann Bezeichnung höherer
Bildungs-
und Unterrichtsanstalten. Das erste Athenäum
zu
Rom
[* 4] stiftete
Kaiser
Hadrian um 133-136. Eine Anzahl
Lehrer, namentlich für
Philosophie
und
Beredsamkeit,
war an demselben angestellt; auch die seit
Augustus üblich gewordenen öffentlichen Vorlesungen
neuer Dichter- und Gelehrtenwerke wurden hierher verlegt. Die Anstalt, später auch
Schola romana genannt, bewahrte ihren
Ruf bis ins 5. Jahrh. Auch in den
Provinzen, z. B. in
Lyon
[* 5] und
Nîmes, wurden ähnliche Athenäen gegründet.
Für den
Orient gründete
Theodosius II. um 424 ein solches zu
Konstantinopel.
[* 6] In neuerer Zeit ward der
Name Athenäum
einigen
Akademien, z. B. der Marseiller, beigelegt.
In den
Niederlanden werden die höhern
Schulen (Gymnasien) als Athenäen
bezeichnet.
Endlich heißen so mehrere besonders auf alte
Kunst und
Wissenschaft sich beziehende
Bücher und
Zeitschriften. Bekannt
ist die zu
London
[* 7] unter diesem
Titel erscheinende Wochenschrift für Litteratur,
Wissenschaft und
Kunst, 1827 gegründet,
im
Besitz der
Familie
Dilke (s. d.).