Athenäos
,
griech.
Grammatiker, geboren zu
Naukratis in
Ägypten,
[* 2] lebte um 170-230 in
Alexandria und
Rom.
[* 3] Hier verfaßte er das »Gelehrtenmahl« (»Deipnosophistae«)
in 15
Büchern, von welchen die beiden ersten und der Anfang des dritten nur in einem
Auszug des 11. Jahrh., das 15. lückenhaft,
die übrigen ziemlich vollständig erhalten sind. Athenäos
teilt in dem Werk seine Exzerpte aus
mehr als 1500 zum größten Teil nicht mehr vorhandenen
Schriften unter der Form von Tischgesprächen mit, welche die gelehrtesten
Männer der Zeit, darunter der
Arzt
Galen und der
Jurist Ulpian, bei einem 228 in
Rom gehaltenen
Gastmahl, an die gebotenen Genüsse
anknüpfend, über die verschiedensten Gegenstände des häuslichen, gesellschaftlichen, öffentlichen
¶
mehr
und wissenschaftlichen Lebens hielten. Eine Fülle von Nachrichten über Sitten, Gebräuche, Gewerbe, Kunst, Litteratur u. a. und
eine Menge von Fragmenten aus Prosaikern und Dichtern, namentlich der mittlern attischen Komödie, verdanken wir allein der mühsamen
Musivarbeit des Athenäos
Ausgaben besorgten Casaubonus (Genf
[* 5] 1597; Kommentar, Leiden
[* 6] 1600 u. öfter), Schweighäuser (Straßb. 1801-1807, 14 Bde.),
Dindorf (Leipz. 1827, 3 Bde.),
Meineke (das. 1859-67, 4 Bde.).