Athanasianisches
Symbolum (oder nach dem Anfangsworte Symbolum quicunque), das dritte der drei ökumenischen Symbole. Es enthält eine Zusammenfassung der auf den vier ersten allgemeinen Kirchenversammlungen festgesetzten Lehren über die Dreieinigkeit (s. Trinität) und die Menschwerdung Gottes. Alle Abweichungen werden verdammt und die Seligkeit von der Annahme jener Lehrstücke abhängig gemacht. Die Abfassung durch Athanasius ist zuerst (1642) von Gerhard Joh. Voß bestritten und jetzt allgemein aufgegeben. Das Symbol findet sich zuerst benutzt bei Cäsarius (s. o.) von Arles, weshalb man vermutet, es sei gegen Ende des 5. Jahrh, in Südgallien oder Burgund entstanden und beim übertritt von Arianern zum Katholicismus angewandt. Von Gallien aus gewann es seit dem 6. Jahrh, in der abendländ. Kirche allgemeine Anerkennung, während die griech. Kirche es erst seit dem J. 1000 kennt und nie angenommen hat. Andere (schon Quesnel) vermuten, es stamme aus Nordafrika und sei von Vigilius von Thapsus (um 484) verfaßt. Als Athanasianisch wird es erst seit 772 bezeichnet. Unter allen ökumenischen Symbolen ist das Athanasianische das dogmatisch schroffste, aber wegen seines hohen Ansehens auch von den Protestanten, mit Ausnahme der Antitrinitarier, angenommen worden. Doch macht unter allen nur die anglikan. Kirche davon liturgischen Gebrauch, und auch hiergegen hat sich in neuerer Zeit eine nicht unerhebliche Bewegung erhoben.