Astronomischer
Ort, die
Stelle, an welcher ein Himmelskörper zu einer bestimmten Zeit beobachtet wird, bestimmt durch
Rektaszension und
Deklination (seltener durch
Länge und
Breite).
[* 2] Wegen des Einflusses der
Refraktion und der
Aberration
[* 3] erscheint
uns ein
Gestirn nicht an seinem wahren, sondern an dem sogen. gebrochenen
Ort. Bringt man den Einfluß
der
Refraktion in
Abrechnung, so ergibt sich der scheinbare oder apparente
Ort; wird aber auch noch die
Aberration abgerechnet,
so ergibt sich der wahre
Ort. Die wahren
Orte der
Sterne sind wegen der
Nutation (s. d.) noch kleinen Schwankungen ausgesetzt;
nach
Abrechnung derselben ergeben sich die mittlern
Orte.
Aber auch diese sind noch langsamen Veränderungen unterworfen infolge der
Präzession (s. d.), und wenn man behufs Bestimmung
der Eigenbewegung die mittlern
Orte eines
Sterns für verschiedene
Zeiten miteinander vergleichen will, so muß man sie unter
Berücksichtigung der
Präzession auf denselben Zeitpunkt reduzieren. Der astronomische
Ort eines
Sterns ist aber auch
verschieden je nach dem Standpunkt des Beobachters, und man unterscheidet in dieser Hinsicht den geozentrischen und den heliozentrischen
Ort eines
Gestirns, je nachdem der Beobachter im
Erd- oder im Sonnenmittelpunkt gedacht wird; für die
Fixsterne
[* 4] sind beide nur
unmerklich verschieden.