Astrolabium
[* 1] (»Sternaufnehmer«),
ein astronom.
Instrument, dessen sich
Hipparch zuerst bediente, um
Länge und
Breite
[* 2] der
Gestirne zu bestimmen. Es war nicht wesentlich verschieden von der
Armillarsphäre
[* 3] (s. d.). Wenn man den
Kreis
[* 4] a derselben (vgl.
die
[* 1]
Figur) in die
Kolur der Solstitien,
b in die
Ebene der
Ekliptik stellt und den doppelten
Kreis
c um die
Achse der
Ekliptik drehbar macht, so hat man das von
Ptolemäos beschriebene Astrolabium.
Von den beiden
Kreisen c wurde der eine zur Orientierung
des
Instruments auf einen bekannten
Stern eingestellt; die am andern
Kreis befindlichen
Visiere aber dienten zum Einvisieren
des zu beobachtenden
Sterns, worauf man auf diesem
Kreis die
Breite und auf b die Längendifferenz ablas.
Bei den Seefahrern späterer Zeit war das Astrolabium
ein Winkelmeßinstrument, bestehend aus einem in halbe und Viertelgrade
etc. eingeteilten Vollkreis (ganzes Astrolabium
), oder
Halbkreis (halbes Astrolabium
), oder Viertelkreis
(Quadrant), oder Sechstelkreis
(Sextant),
[* 5] oder Achtelkreis
(Oktant), um dessen
Mittelpunkt ein Diopterlineal (Alhidadenregel) mit zwei
Dioptern an den
Enden oder in späterer Zeit ein
Fernrohr
[* 6] mit
Alhidade drehbar war. An einem
Ring wurde das Ganze vertikal aufgehängt und zur
Bestimmung der Sonnenhöhen benutzt. Obwohl schon frühzeitig durch den
Jakobsstab
[* 7] (s. d.) verdrängt, blieb das Astrolabium
doch bis
ins vorige
Jahrhundert im
Gebrauch.