Astragalus
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 2] (s. d.),
Abteilung der Papilionaceen, mit gegen 500,
meist in der nördl. gemäßigten Zone, besonders reichlich in
Sibirien, am Himalaja und im westl.
Asien
[* 3] wachsenden
Arten; krautartige
Gewächse oder
Sträucher mit gefiederten
Blättern. Von einigen in den Mittelmeerländern und
Kleinasien einheimischen
Arten
stammt das sog.
Tragantgummi, besonders von Astragalus
[* 4] creticus Lam.
und Astragalus
Parnassii
Boiss., die beide in
Griechenland
[* 5] und auf
Kreta zu Hause sind, sowie Astragalus
verus
Oliv. vom Libanon. (S.
Tragant.)
Unter den krautigen
Arten verdienen der in fast ganz Europa,
[* 6] namentlich auch in
Deutschland
[* 7] unter Gebüsch und in Laubwäldern
auf humosem
Boden wachsende süßblätterige
Tragant, Astragalus
glycyphyllos L., auch
Deutsches
Süßholz genannt, und der in Südspanien
heimische Astragalus
baeticus L.,
Kaffeetragant,
Stragelkaffee, besondere Erwähnung. Erstgenannte
Art ist eine perennierende
Pflanze
mit oft sehr langen, kriechenden und kletternden saftvollen
Stengeln und gelblichgrünen oder schmutzig violettgrünen
Blüten.
Stengel
[* 8] und
Blätter enthalten ziemlich viel Zucker,
[* 9] weshalb sie süß, dem
Süßholz ähnlich, schmecken;
Kraut und Samen
[* 10] dieser Art waren sonst als Herba und Semen
Glycyrrhizae sylvestris offizinell. Der Kaffeetragans, eine einjährige
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Pflanze mit niederliegenden, weichhaarigen Stengeln, gelblichen Blüten und dreikantig-prismatischen Hülsen, wird bisweilen in Küchengärten kultiviert, weil seine erbsenförmigen Samen geröstet als Kaffeesurrogat benutzt werden können. Diese Pflanze erlangte Berühmtheit während der Napoleonischen Kontinentalsperre, wo man sie in Europa, auch in Deutschland viel kultivierte.