L.
(Sternblume),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 2] meist perennierende
Gewächse mit abwechselnden, ganzrandigen
oder gesägten, selten eingeschnittenen, einfachen Blättern, meist in
Doldentrauben oder
Rispen stehenden
Blütenkörbchen
und länglichen, zusammengedrückten
Achenen mit ein- oder zweireihigem
Pappus. Etwa 350 meist der nördlichen Erdhälfte,
vorzüglich
Nordamerika,
[* 3] angehörige
Arten. Aster AmellusL. (Virgilsaster), in Mitteleuropa, am
Rhein, in
Süddeutschland, besonders in
Griechenland,
[* 4] auf
Bergen
[* 5] und dürren
Hügeln, bis 50
cm hoch, mit Doldenrispen und blauvioletten
Randblüten, Aster alpinusL., mit nur einköpfigem
Stengel
[* 6] und blauen Randblüten, im Hochgebirge, besonders in den
Alpen,
[* 7] Aster TripoliumL., mit lilafarbigen
Blüten, am Meeresstrand und auf Salzboden, sowie mehrere andre perennierende
Arten
werden als Herbstastern in
Gärten kultiviert und sind zum Teil bei uns verwildert. Aster chinensisL.(CallistephuschinensisNees), gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts durch den Jesuitenpater Incarville aus
China
[* 8] nach
Frankreich gebracht, ist gegenwärtig
neben der
Levkoje die bedeutendste einjährige Florblume und wird in mehr als 400
Sorten gezogen. Man unterscheidet
Zwergastern, mittelhohe und hohe
Astern und in Bezug auf den
Bau der Blütenköpfe
Röhren- oder Federastern mit röhrigen Scheibenblümchen
und
Nadel- oder Igelastern mit langen, spitzen Blümchen. Das Farbenspiel setzt sich aus
Weiß,
Rot undBlau zusammen, vom hellsten
bis zum dunkelsten Farbenton, einfarbig oder bunt und mit weißem
Zentrum.
Nachdem er 1849 den erbetenen
Abschied erhalten, starb er in
Berlin. Aster war einer der gelehrtesten
Offiziere und
ein ausgezeichneter
Mathematiker. Seine »Nachgelassenen
Schriften« erschienen
Berlin 1856-61, 5 Bde. (2. Aufl.
1878).
Vgl.
Eilers, Betrachtungen und
Urteile des
Generalsv. Aster über die politische, kirchliche und pädagogische
Parteibewegung unsers
Jahrhunderts (Saarbr. 1859, 2 Bde.);
L., Aster, Sternblume, Pflanzengattung aus der Familie der Kompositen (s. d.), krautartige perennierende oder
einjährige Gewächse mit schmalen ganzrandigen oder gesägten abwechselnd gestellten Blättern, großen
meist in Doldentrauben oder Rispen, seltener einzeln stehenden Blütenkörbchen und länglichen zusammengedrückten Achenen
mit ein- oder zweireihigem Pappus. Von den über 160 bekannten Arten sind die meisten in Nordamerika, die übrigen in Europa
[* 19] und dem nördl. Asien
[* 20] heimisch.
Von den in Deutschland
[* 21] vorkommenden Arten werden als Zierpflanzen kultiviert: Aster alpinusL., die Alpenaster,
eine kleine ausdauernde schon im Mai blühende Pflanze mit 10-15 cm hohen einblütigen Stengeln und großen Blütenkörbchen
mit hellblauen Strahlen- und gelben Scheibenblumen;
Aster amellusL., Virgilsaster, eine 50 cm hoch werdende, im Juli reichblühende
Staude mit schönen blauen Randblumen und gelber Scheibe. Aster tripoliumL., die Sumpf- oder
Strandaster, bildet einen charakteristischen Vertreter der deutschen Strand- und Salinenflora.
Die in Nordamerika einheimischen Arten haben in unsern Gärten Heimatsrecht gewonnen und zieren in stattlichen Büschen als
Herbstastern die Rabatten. Sie sind weniger durch die Schönheit der einzelnen Blüten wie durch ihren
Blütenreichtum, der, bis der Frost sie vernichtet, anhält, ausgezeichnet. Zu den graziösesten und elegantesten Arten derselben
zählen Aster bicolor, floribundus, formosissimus nebst ihren Varietäten, grandiflorus, multiflorus, Novae-Angliae, Novi-Belgii.
Sind diese Stauden angepflanzt, so hat man nur die Stöcke alle 2-3 Jahre zu verjüngen, d. h. zu teilen und
in frisches Erdreich zu pflanzen, um stets eines reichen Herbstflors versichert zu sein. Die für diese Operation geeignetste
Zeit ist das Ende des September und der März.
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Eine weit größere blumistische Bedeutung hat die einjährige Aster chinensisL., besser Callistephus chinensis Nees.,
der chinesische Schönkranz, von den Herbstastern botanisch nur durch den aus sparrig abstehenden, blattartigen, zungenförmigen
Schuppen gebildeten Hüllkelch unterschieden. Diese Art wurde etwa um 1732 aus China inFrankreich eingeführt, wo sie zuerst
im Jardin des plantes in Paris
[* 23] blühte. Das Blütenköpfchen bestand aus einer gelben Scheibe, umgeben
von einem einreihigen Strahl lilafarbiger Blüten.
Seitdem hat diese Aster sich mannigfaltig entwickelt, in der Färbung, die fast alle zwischen dem reinsten Weiß und dem lebhaftesten
Karmin-, fast Scharlachrot einerseits und dem dunkelsten Violett liegenden Nuancen andererseits darstellt,
in der Bildung der Blütenköpfchen, in denen das Füllungselement (die Blüten der Scheibe) in verschiedener Weise ausgebildet
ist, bald als lang vorgezogene, geschlossene oder dütenförmig geöffnete Röhren,
[* 24] bald als schmalere oder breitere blumenblattartige
Gebilde, in dem bald spitz-, bald stumpfwinkligen Ansatz der Äste, durch den in der Hauptsache der Habitus
der Pflanze bestimmt wird, in der Größe der Blumen, die je nach den Rassen zwischen 3 und 12 cm schwankt, in der Höhe des
Busches, die bei den Zwergastern 10 cm, bei andern Formen fast 60 cm erreicht, in der besondern Modellierung der Blumen, in der
Art, in der sie sich zur Gesamtwirkung vereinigen.
In den Samenbau treibenden Städten, wie Erfurt,
[* 25] Quedlinburg
[* 26] u. s. w., werden mehr als 4000 Sorten Aster gezogen. Das gesamte
Asternsortiment bietet für eingehende morpholog. Studien ein so reiches Material dar, wie kaum eine andere Pflanzenart. Die
Aster liebt einen lockern, nahrhaften Boden. Man sät sie im April in das Mistbeet oder in Töpfe und pflanzt
sie im Mai in das Land, wo sie ohne Unterbrechung vom Juli bis in den Herbst hinein blüht.
Ernst Ludw. von, preuß.
General der Infanterie und Chef des preuß. Ingenieurkorps, geb. zu Dresden, trat 1794 in das
sächs. Ingenieurkorps, wurde 1800 Offizier und wohnte 1806 dem Feldzuge gegen Frankreich bei. 1810 brachte er einen Entwurf
für die Befestigung Torgaus nach Paris und erwarb sich bei der Besprechung mit Napoleon dessen Gunst. 1811 zum Major befördert,
machte Aster im folgenden Jahre den Feldzug gegen Rußland mit und wurde 1813 zum Oberstlieutenant und Chef
des Generalstabes in Torgau ernannt.
Nach der Schlacht bei Großgörschen trat er in russ. Dienste
[* 27] über. Bei der Reorganisation der sächs.
Truppen ward er Oberquartiermeister, später Chef des Generalstabes beim 3. deutschen Armeekorps und 1814 Oberst. Er trat 1815 als
Oberst in das preuß. Ingenieurkorps über, diente in dem Feldzuge dieses
Jahres als Chef des Generalstabes beim 2. preuß. Armeekorps und war in den Schlachten bei Ligny und Waterloo
[* 28] sowie bei den Belagerungen
der franz. Festungen beteiligt.
Noch in demselben Jahre ward er zum Generalmajor und Generalinspecteur der preuß. Festungen ernannt. Nach der von ihm
geschaffen neupreuß. Befestigung wurden die Festungswerke von Koblenz und Ehrenbreitstein erbaut und später die übrigen
Festungen Preußens
[* 29] verstärkt. Seine Grundsätze sind: gänzliche Verwerfung der einseitigen Befestigungsmanieren, sorgfältigste
Benutzung des Terrains und Erhebung der Festungen zum Kampfplatz. Er sorgte daneben für die technische Ausbildung des Ingenieurkorps
und die Vorbildung der
Infanterie und Artillerie für den Festungskrieg. 1825 erfolgte seine Ernennung
zum Kommandanten von Koblenz und Ehrenbreitstein, 1827 zum Generallieutenant, 1837 zum Mitgliede des Staatsrats und 1842 zum
General der Infanterie. 1844 wurde ihm der SchwarzeAdlerorden und damit der Adel verliehen. 1849 erhielt den erbetenen Abschied
und starb zu Berlin. Das Hauptwerk auf der Pfaffendorfer Höhe bei Koblenz führt nach ihm
den Namen Asterstein. Aus A.s Nachlaß erschienen: «Nachgelassene Schriften» (2. Aufl., 5 Bde.,
Berl. 1878). -
Vgl. von Bonin, Geschichte des Ingenieurkorps und der Pioniere in Preußen
[* 30] (2 Tle., Verl. 1878).
Karl Heinr., Bruder des vorigen, geb. 1782 zu Dresden, diente von 1796 bis 1834 in der sächs.
Artillerie und starb 1855 zu Dresden als sächs. Oberst D. Einen Namen hat er sich als Militärschriftsteller erworben, u. a.
durch «Lehre vom Festungskriege» (3. Aufl., Dresd. 1835),
«Schilderung der Kriegsereignisse vor und in Dresden im J.
1813» (ebd. 1844),