Astarte
(im Alten Testament mit willkürlicher, von bôschet, Schande, dem Euphemismus für einen Abgott, entlehnter Aussprache Aschtoret), griech. Name verschiedener weiblicher Lokalgottheiten bei Phöniziern, Kanaanäern, Aramäern. Zusammenzustellen ist mit ihr die südarab. Gottheit Athtar, um so mehr, als auch bei den Moabitern dem Wort das auslautende weibliche t fehlt. In dem Gebiete der assyr.-babylon. Kultur entsprechen ihr die Istar genannten Lokalgottheiten.
Man hat vermutet, daß der Name aus Babylonien von den Westsemiten entlehnt und auf ihre weiblichen Lokalgottheiten übertragen sei. Mehrfach findet sich der Name vor einem im Genetiv stehenden männlichen Gottesnamen, um zu zeigen, daß die betreffende Gottheit die dem männlichen Gott entsprechende, ihm zur Seite stehende sei. So ist in der Mesa-Inschrift (s. Mesa) der Name Astar des Kemos, so wird sich auch der Name Atargatis, Derketo (s. d.) erklären. Auf Verschmelzung zweier ursprünglich verschiedener Kulte wird es zu deuten sein, wenn sich auf phöniz.
Inschriften die zusammengesetzten Gottesnamen Eschmun-Astarte
und Melech-Astarte finden, deren zweiter
Teil aus den
Namen Astarte
besteht. Die verschiedenen Astarte sind ursprünglich völlig voneinander unabhängige Gottheiten.
Erst die theoretische
Spekulation machte aus ihnen die mytholog.
[* 1]
Figur der Astarte.
Einen gottesdienstlichen Hintergrund
hat diese nicht; es ist daher auch zwecklos gewesen, Untersuchungen über Wesen und Bedeutung der Göttin und über ihren
Dienst anzustellen. Es kann sich überall nur um die einzelnen
[* 1]
Figuren handeln. Die von Sidon hat nach
2 Kön. 11. zu
Salomos
Zeiten ein Heiligtum auf dem
Ölberge erhalten, das nach
2 Kön. 23,13. erst durch Josia (621
v. Chr.) zerstört worden
ist. (S.
Aschera.)