Ast
,
in der
Botanik
Begriff von sehr verschiedenartiger Bedeutung. Im gewöhnlichen Leben bezeichnet man als Ast
meist
jede Auszweigung des
Stammes oder
Stengels der
Pflanzen. Da diese Auszweigungen aus
Knospen
[* 2] hervorgehen,
die in vielen Fällen sehr regelmäßig gestellt sind, so ist auch die spätere
Anordnung der Äste
eine regelmäßige und
für verschiedene
Pflanzen eine charakteristische.
Bei den
Bäumen und Sträuchern nennt man Äste
nur die stärkern Zerteilungen
des
Stammes, die schwächern Zweige.
Junge, noch nicht ein Jahr alte Äste
nennt man
Reis,
Trieb oder
Sproß.
Bei den krautartigen
Pflanzen liegen
die Äste
oft nieder und treiben
Wurzeln in die Erde; solche nennt man Ranken oder
Ausläufer. Die aus einem unterirdischen
Stamme oder Wurzelstock oder (bei den
Laubhölzern) aus oberflächlich verlaufenden
Wurzeln hervorwachsenden Äste
werden Wurzelsprossen,
Wurzelbrut und (nur bei Holzgewächsen) Wurzellohden genannt. Äste
oder
Sprossen, die aus
Adventivknospen
(s.
Knospe) an den Seiten der Baumstämme unterhalb der
Krone hervorgehen, heißen
Wasserreiser,
Stammsprossen und
Stammlohden;
solche, die aus dem
Stocke eines abgehauenen Baumstammes (infolge der
Bildung von
Adventivknospen) sich entwickeln,
Stocklohden.
Kurze, oberirdische, auf dem
Boden liegende, aber nicht wurzelschlagende Aste
, die von der
Pflanze abgetrennt,
sich bewurzeln und zu selbständigen
Pflanzen werden, heißen
Ableger und Absenker.