Assus,
Stadt in Troas am Meerbusen von Edremid (Adramyttium), auf einem hohen, schwer zugänglichen Felsen. Sie war äol. Ursprungs, kam im 7. Jahrh. v. Chr. unter die Herrschaft der lydischen Könige, im 6. Jahrh. unter die der pers. Großkönige, war im 4. Jahrh. der Sitz des Tyrannen Hermias von Atarneus, an dessen Hofe Aristoteles eine Zeit lang lebte, und kam nach den Kämpfen der Diadochen an das Pergamenische Reich. Assus war der Geburtsort des Stoikers Kleanthes. Auf der Stelle des alten Assus steht jetzt das Dorf Behram mit großartigen Ruinen, Gräbern, einem Gymnasium, vor allem aber einem der architektonisch merkwürdigen Tempel, von dessen altertümlichen Reliefs mehrere Platten 1838 für den Louvre in Paris erworben, andere bei den 1881-83 von dem amerik. Archäologischen Institut unternommenen Ausgrabungen aufgedeckt sind. - Vgl. Clarke, Report of the investigations at Assos in «Papers of the Archæological Institution of America. Classical Series», I (Boston 1882).