Assurpanibal
,
König von
Assyrien (mutmaßlich der
Sardanapal der Griechen und des
Berosos), Sohn Assarhaddons, folgte
diesem 668
v. Chr. auf dem
Thron.
[* 2] Er schlug einen
Angriff der äthiopischen
Könige
Tirhaka und Urdamane auf
Ägypten
[* 3] siegreich zurück und behauptete auch in den andern
Provinzen des
Reichs trotz entschiedener
Aufstände die Herrschaft;
der König von
Lydien huldigte ihm. Dagegen brach um 650 eine furchtbare Empörung in
Babylonien aus, wo sich sein
Bruder
Samas
sum ukin (Saosduchin), den er selbst als
Vizekönig eingesetzt hatte, unabhängig zu machen suchte. Gleichzeitig
standen
Elam,
Syrien,
Arabien und
Ägypten auf, Assurpanibal
besiegte zwar die Babylonier und die mit ihnen verbündeten
Fürsten von
Syrien
und
Elam, zwang nach dreijähriger Belagerung
Babylon durch
Hunger zur Unterwerfung und bestrafte die Empörer aufs grausamste;
sein
Bruder wurde in den Feuerofen geworfen.
Elam ward furchtbar verwüstet, aber nicht
¶
mehr
dauernd unterjocht, und Ägypten behauptete unter Psammetich seine Unabhängigkeit. Gegen Ende seiner Regierung begannen die
gefährlichen Einfälle der Skythen. Assurpanibal
starb 626 (625). Er legte im Palast seines Großvaters Sanherib zu Ninive, wo er sich
selbst einen Palast mit besonders schönen Reliefs baute, eine große Bibliothek an, welche aus Tausenden
von beschriebenen Thontäfelchen bestand, teilweise Kopien der altchaldäischen Bibliothek des Königs Sargon I. von Babylon;
dieselben enthalten in Keilschrift historische, chronologische und geographische Aufzeichnungen, Lieder, Hymnen, mathematische
und astronomische Notizen etc., wurden von Layard entdeckt und befinden sich jetzt zum Teil im Britischen Museum zu London.
[* 5]
Vgl.
G. Smith, History of Assurpanibal
from cuneiform inscriptions (Lond.
1871, enthält 3000 Zeilen in Keilschrift).