Stadt in der ital.
ProvinzPerugia, an einem
Zweig der
Eisenbahn von
Florenz
[* 2] nach
Rom,
[* 3] am Abhang des kahlen Subasio
malerisch gelegen, Geburtsort des heil. Franziskus von der hier 1209 den nach ihm benannten
Orden
[* 4] stiftete. Am obern Ende
der Stadt erhebt sich die berühmte Klosterkirche des heil. Franziskus, bestehend
aus einer hohen, hellen
Oberkirche, niedriger, düsterer Unterkirche, beide im gotischen
Stil 1229 erbaut, mit Fresken von
Cimabue,
Giotto,
Gaddi, Memmi u. a., sowie einer unter beiden in den
Felsen gehauenen
Krypte von 1822 mit den Resten des
Heiligen.
Bemerkenswert sind außerdem: der
Dom (von 1140), die gotische
KircheSanta Chiara (1253 begonnen), der
herrliche
Portikus eines antiken Minervatempels, Reste etruskischer
Mauern und andrer
Altertümer und außerhalb der Stadt die
dreischiffige kolossale Kuppelkirche
Santa Maria degli
Angeli (1569). Assisi zählt (1881) 3705 Einw., ist Bischofsitz
und bildet im
August das
Ziel zahlreicher Wallfahrer. Es ist das alte Asisium, Geburtsort des Elegikers
Properz (48
v. Chr.); auch der Dichter
Metastasio wurde in Assisi geboren.
(Asisium), Stadt und Bischofssitz in der ital. ProvinzPerugia in Umbrien, am südl. Abhange
des Monte-Subasio über dem Tiberzuflusse Chiascio und an der Eisenbahn Terontola-Foligno des AdriatischenNetzes, hat (1881)
6704, als Gemeinde 16 203 E., eine im got. Stile unter Leitung eines deutschen Baumeisters, Jacobus, ausgeführte Klosterkirche
(1228 begonnen, 1253 eingeweiht), die, eine der sehenswertesten in Italien,
[* 5] auf ungeheuerm Unterbau ruht
und dreifach übereinander gebaut ist; in der Krypta befindet sich der Leichnam des heil. Franciscus (s. Franz vonAssisi). Treffliche
Gemälde, zumal älterer
Zeit, darunter von Cimabue und Giotto, schmücken die Kirche und Kreuzgänge des Klosters.
Die dreischiffige, reich geschmückte Kuppelkirche Sta. Maria degli Angeli (3 km von der Stadt, dicht
am Bahnhof) ist ein Werk Vignolas von 1569; in derselben befindet sich ein Fresko von F. Overbeck; die alte Kapelle Portiuncula
in der Mitte dieser Kirche erhielt ihren Namen von dem kleinen Erbe, das der heil. Franciscus seinen Anhängern hinterließ. 1832 stürzte
ein bedeutender Teil von Sta. Maria bei einem Erdbeben
[* 6] ein, wurde aber in ursprünglicher Form wiederhergestellt.
Scharen von Wallfahrern finden sich hier zu Anfang August ein, wo gleichzeitig große Messe gehalten wird. Von Altertümern
finden sich zu Assisi noch der herrliche Portikus eines Minervatempels sowie Reste eines Aquädukts und der etrusk. Stadtmauern.
Die Stadt ist Geburtsort des röm. Dichters Properz, vorzüglich aber berühmt
als der des heil. Franciscus, der hier 1209 das erste Kloster seines Ordens stiftete, das seitdem unter dem Namen Convento sacro
den ersten Rang unter den Klöstern der Franziskaner einnahm. Jetzt ist es aufgehoben.