Assini
* (von ältern Schriftstellern Issini genannt),
Landschaft an der
Elfenbeinküste des
Golfs
von
Guinea, unter französischem Protektorat, besteht aus einem schmalen, flachen Küstenstreifen, hinter welchem sich die
Lagune von Abi oder Assini
ostwärts bis in das anstoßende britische Gebiet hineinzieht, und einem von niedrigen
Hügelketten durchzogenen
Binnenland. In die
Lagune mündet in ihrem nordwestlichsten Teil der
Via oder Kinjabo, der bei seinem
Austritt ins
Meer den
Namen Assini
führt, mit sehr gewundenem
Lauf, schlechter, schwer erkennbarer Einfahrt vom
Meer aus und
nur für
Fahrzeuge von 1,6 m Tiefgang brauchbar.
Die
Barre
vor der Mündung ist eine der gefährlichsten an dieser
Küste. Von O. her mündet der Tanue, welcher die
Grenze gegen
das englische Gebiet bildet. Beide
Flüsse
[* 2] führen Goldsand, der von den Eingebornen, einem wohlgebauten,
sehr reinlichen Menschenschlag, ausgewaschen wird, obschon derselbe wenig ergiebig ist. Am
Strand liegen westlich von der
Ässini
mündung
Port Assini
, östlich
Fort Assini
, außerdem zwei englische und eine französische
Faktorei. Dem
Besitzer der letztern,
Verdier, ist von dem in Kinjabo an dem genannten gleichnamigen
Fluß
wohnenden König ein bedeutendes
Areal zur
Anlage von Kaffeepflanzungen überlassen worden. Der König bezieht von
Frankreich
einen Jahresgehalt von 6000
Frank. Kinjabo zählt gegen 2500 Einw. und ist ein lebhafter Handelsplatz, zu dem
Karawanen Goldstaub,
Elfenbein,
Leoparden und
Affenfelle,
Pulver u. a. bringen. Assini
exportiert ebenso wie das westlicher
liegende
Groß-Bassam
Palmöl,
Gold,
[* 3]
Elfenbein,
Gummi und
Kautschuk; die Einfuhr besteht in
Branntwein,
Zeugen,
Waffen,
[* 4]
Pulver, Glaswaren
etc. -
Assini
wurde schon unter
Ludwig XIV. von den
Franzosen besucht, Niederlassungen gründeten dieselben jedoch erst 1840, erweckten
aber dadurch die Feindseligkeit der Eingebornen. 1871 wurde die
Besatzung aus dem 1853 erbauten
Fort
Dabu
zurückgezogen und die
Kolonie sich selbst überlassen, in neuester Zeit aber wieder mehr beachtet. Bereist wurde das Gebiet 1842 von
Brétignier und
Choper im Auftrag des
Hauses
Verdier und 1883 von Rogozinski aus eignem Antrieb.