Assi
,
Adolphe Alphonse, franz. Kommunist, geboren um 1840 zu Roubaix (Norddepartement), erlernte die Mechanik, trat mit 17 Jahren als Freiwilliger in die französische Armee, desertierte jedoch bald nach der Schweiz, [* 2] ging von da nach Italien [* 3] und diente unter Garibaldi. Amnestiert, kehrte er 1864 in seine Heimat zurück und erhielt Arbeit in den Werkstätten in Creuzot. Von seinen Kameraden zum Aufseher der Unterstützungskasse zu Creuzot gewählt, wurde er beim Ausbruch eines Streiks von dem Besitzer der Werke, Schneider, entlassen.
Dies war das
Signal zu einer allgemeinen
Arbeitseinstellung, die von der
Pariser
Internationale unterstützt wurde und sich im
April wiederholte. Als
Urheber derselben wurde Assi
1. Mai
Paris
[* 4] verhaftet, jedoch wegen mangelnden
Beweises freigelassen. Die Ereignisse
in Creuzot machten Assi
schnell populär in den öffentlichen Versammlungen, in denen er sich
häufig als Redner hören ließ. Während der Belagerung von
Paris war er
Leutnant in einem
Korps Franctireurs, den
Guerillas
der
Isle de France.
Vor dem gehörte er zu den thätigsten Mitgliedern des Zentralkomitees der föderierten Nationalgarden von Paris und war zuletzt Präsident desselben, welcher Stellung er seine Wahl in die Kommune von Paris verdankte. Zum Mitglied des allgemeinen Sicherheitsausschusses ernannt, wurde er auf Befehl seiner Kollegen verhaftet, die in ihm den Einfluß des Zentralkomitees, das seine Macht nicht ganz aufgegeben hatte, zu vernichten gedachten. Erst 15. April wurde er freigelassen. Am Tag nach dem Eindringen der Versailler Armee in Paris wurde er 23. Mai während einer nächtlichen Rekognoszierung gefangen genommen und vom Kriegsgericht in Versailles [* 5] zu Festungshaft verurteilt. Am 24. Dez. d. J. kam er in das Fort Boyard und wurde nach Neukaledonien [* 6] deportiert, von wo er 1880 zurückkehrte.