Asselspinnen
(Pantopoda), s. Pantopoden.
Asselspinnen
138 Wörter, 1'032 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Asselspinnen
(Pantopoda), s. Pantopoden.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Asselspinnen
(Pycogonidae oder Pantopoda), auch Seespinnen, eine der merkwürdigsten Familien der Spinnentiere
[* 2] (s. d.),
die früher allgemein, jetzt noch von einigen wenigen Forschern zu den Krustentieren gerechnet wird.
Bei den Asselspinnen
ist der Hinterleib verkümmert, das Kopfbruststück vierringelig, die Freßwerkzeuge sind
zu einer Art Saugrohr umgestaltet, die Beine sind vielgliederig und bergen in sich schlauchförmige, lange Anhangstaschen
des sehr engen Magens, sowie in ihrem obern Abschnitte die Geschlechtsorgane.
Atmungswerkzeuge scheinen den Tieren zu fehlen. Die Asselspinnen
leben, sich langsam bewegend, im Meere, meist in der
Nähe der Küsten unter Steinen, zwischen Tang, gelegentlich wohl auch an andere Tiere festgeklammert; meist sind sie unscheinbar
und klein, neuerdings hat man einige ansehnlichere Formen aus dem tiefern arktischen und antarktischen Meere kennen gelernt.
Zu den Asselspinnen
gehört Ammothea pycnogonoides Quatref.
(s. Tafel: Spinnentiere und Tausendfüßer II,
[* 3]
Fig. 9).
(Krebsspinnen, Asselspinnen, Pycnogonīdae, Pantopŏda), einige Gattungen eigentümlicher Gliederfüßler, früher entweder zu den Krebstieren oder zu den Spinnen [* 5] gerechnet, neuerdings aber von beiden losgelöst und als selbständige Gruppe betrachtet. Die ihnen zugelegten deutschen Namen sind daher unpassend und werden besser durch das Fremdwort »Pantopoden«, d. h. Tiere, die nur aus Beinen bestehen, ersetzt. In der That ist im Vergleich zu diesen ihr Kopf und Rumpf sehr geringfügig, so daß auch gewöhnlich vom Darm [* 6] sowohl als von den Geschlechtsorgane sich Fortsätze in die acht Beine erstrecken.
Außer letztern sind noch zwei Paar Gliedmaßen in der Nähe des Mundes und beim Männchen ein besonderes, als Eierträger verwandtes Beinpaar vorhanden. Merkwürdigerweise nämlich werden die Eier, [* 7] welche das Weibchen ablegt, fast immer vom Männchen mittels der Absonderung eigner Kittdrüsen an jenem Eierträgerpaar befestigt und bis zum Ausschlüpfen der Jungen mit umhergeschleppt. Der Mund liegt an der Spitze eines langen, dreikantigen Rüssels, der im Innern voller Reusen aus feinen Stäbchen und Haaren ist, so daß keinerlei feste Nahrung genossen werden kann. Kiemen fehlen; die Atmung scheint durch den Darm bewirkt zu werden. Das Herz ist vielfach nur unvollkommen entwickelt. Die Pantopoden leben auf dem Meeresboden in sehr verschiedenen Tiefen und kriechen äußerst träge zwischen den dort befindlichen Pflanzen und Tieren oder im Schlamm umher. Meist sind sie nur wenige Millimeter lang, indessen erreichen einige ¶
Tiefseeformen mit ausgestreckten Beinen eine Länge von 0,5 m. Über ihre Verwandtschaft mit den andern Gruppen der Arthropoden oder Gliederfüßler (s. d.) ist man noch im unklaren. Versteinerte Pantopoden sind nicht gefunden worden. Hierher unter andern Pycnogonum littorale, die Uferspindelassel (s. d.).
Vgl. Dohrn, Die Pantopoden des Golfs von Neapel [* 9] (Leipz. 1881);
Hoek, Report on the Pycnogonida, dredged by H. M. S. Challenger during the years 1873-76 (Edinb. 1881).