Aspremont
-Linden
(spr. aspr'móng-), ein adliges, in
Belgien
[* 2] ansässiges Geschlecht, benannt nach
dem gleichnamigen Städtchen in der belg.
Provinz Limburg.
[* 3] Es teilte sich früh in die beiden Linien von Aspremont
und von
Linden. Die erstere stiftete Gobert III., dessen Enkel Gobert V. durch
Ludwig den
Heiligen (1226–70) zum
Herzog erhoben wurde;
seine Nachkommen nannten sich Fürsten und
Grafen von Aspremont
-Linden
, Amblise und Dun.
Seit dem 14. Jahrh. waren ihre Besitzungen im heutigen
Belgien und
Holland sehr umfangreich.
Die
Söhne
Theodorichs
(Thierry) VI.,
Graf von Aspremont
-Linden
(im 16. Jahrh.), Robert und
Hermann, wurden abermals
Stifter zweier Linien. Die
jüngere, deren
Glieder
[* 4] sich seit 1623
Grafen von Reckheim, seit 1676 von Aspremont
-Linden
nannten, erlosch mit
dem
Grafen
Johann Gobert im Mannsstamme; die ältere, 1610 in den Reichsfreiherren- und in den Reichsgrafenstand
erhoben, blüht noch jetzt unter dem
Namen Aspremont
-Linden
– Ferdinand Gobert,
Graf Aspremont
-Linden
, geb. 1643 zu Reckheim in Westfalen,
[* 5] kommandierte
als kaiserl. Feldmarschalllieutenant 1686 bei dem
Sturme auf Ofen, blockierte 1689 Großwardein
[* 6] und führte
in und um
Belgrad,
[* 7] als Prinz
Ludwig von
Baden
[* 8] nach Siebenbürgen ging, den Oberbefehl.
Als 1690
Belgrad von
Mustapha Köprili belagert wurde, mußte er die Stadt übergeben. Aspremont
-Linden
starb –
Ferdinand
Karl,
Graf und
Linden, geb. trat in österr. Kriegsdienste, zeichnete sich 1734 und 1735 in der
Rheinarmee, seit 1743 in
Italien
[* 9] vielfach aus und war auch, 1754 zum Feldzeugmeister befördert, im Siebenjährigen
Kriege
thätig. Er starb zu
Wien
[* 10] als kaiserl. Feldmarschall. – François de la Mothe Villebert,
Vicomte d'A., trat 1650 in franz. Kriegsdienste und widmete sich vorzüglich dem Belagerungskriege
und dem Ingenieurwesen. Unter
Turenne kämpfte er 1658 als Maréchal-de-Camp gegen die
Spanier, leitete 1672 die
Angriffe auf
Orsay, Rheinbergen, Nimwegen
[* 11] und eroberte die Schanze auf dem Bommelerwaerd. Auch entschied er 1677 den
Sieg
bei Espouilles in
Catalonien. Durch seine Befestigungswerke, namentlich zu
Toulon,
[* 12] hat Aspremont
-Linden
sich neben
Vauban in der Geschichte
der Kriegsbaukunst einen
Namen erworben. Er starb zu
Toulon.