Aspidium
Sw.,
Schildfarn, Farnkrautgattung aus der Familie der Polypodiaceen (s. d.) mit
über 220 meist tropischen
Arten. Die
Arten besitzen einen runden schildförmigen, nur im Mittelpunkt der untern
Fläche angehefteten,
die Sporenhäufchen bedeckenden Schleier. Von den acht deutschen
Arten hat Aspidium
lonchitis
Sw. lanzettförmige fiederteilige
Wedel, dessen Fiedern sichelförmige Gestalt besitzen, gesägt und gewimpert sind; ferner Aspidium
aculeatum
Koch. doppelt fiederteilige
Wedel und dornig gezähnte Zipfel.
Beide wachsen in den
Alpen
[* 2] und andern Hochgebirgen.
Andere
Arten, die einen nierenförmigen, mit einer vom Centrum nach der
Peripherie laufenden Falte angehefteten Schleier haben, rechnet man zu der von Desvaux aufgestellten
Untergattung
Nephrodium. Hierher gehören Aspidium
Filix mas
Sw., der männliche
Tüpfel- oder Wurmfarn (s.
Tafel:
Gefäßkryptogamen,
[* 1]
Fig. 7), Aspidium
Oreopteris
Sw., Aspidium
spinulosum
Sw. u. a. m., lauter große
Farnkräuter mit schön geformten, doppelt fiederteiligen
Wedeln. Aspidium
Filix
Mas ist die häufigste und auch wichtigste Art, weil ihr dicker, schief im
Boden liegender
unterirdischer
Stamm einen sehr kräftigen wurmwidrigen
Stoff enthält, der gegen den Bandwurm
[* 3] angewendet wird.
Der äußerlich mit den dachziegelförmig übereinander liegenden, schwarzbraunen Basen der abgestorbenen Wedel, sowie mit zahllosen braunen Schuppen bedeckte, innerlich grasgrüne Wurzelstock (Rhizoma Filicis maris), auch Teufelsklaue oder Johanniswurzel genannt, hat einen widerlichen Geruch und Geschmack. (S. Farnkrautwurzel.) Das ätherische Extrakt desselben (als Extractum Filicis offizinell) ist ein wichtiges Bandwurmmittel. Mehrere tropische Aspidien werden in Warmhäusern als Zierpflanzen kultiviert, z. B.