Aspasia
,
eine der berühmtesten Frauen des griech.
Altertums, um 470
v. Chr. zu
Milet, nach andern zu Megara geboren,
genoß in
Athen,
[* 2] wohin ihr
Vater übersiedelte, den Umgang der angesehensten und geistvollsten
Männer,
die durch ihren feingebildeten
Geist und ihre
Anmut gefesselt wurden.
Sokrates besuchte sie oft; dem
Perikles wußte sie dauernde
Liebe einzuflößen. Er trennte sich von seiner Gemahlin und heiratete Aspasia
445
v. Chr. Schlimme Dinge warf ihr die
Bosheit der
polit.
Gegner des
Perikles vor. Nicht bloß der
Krieg der
Athener mit den Samiern sollte ihr Werk gewesen sein;
Aristophanes beschuldigt Aspasia
auch, daß der
Peloponnesische
Krieg infolge des Raubes einiger ihr gehörenden Mädchen durch die
Megarer veranlaßt sei.
Thucydides nennt Aspasia
nicht. Als aus der Mitte der dem
Perikles feindlichen Partei gegen Aspasia
durch
den
Komiker Hermippus 432 die
Anklage wegen Verachtung der
Götter und Verkuppelung freier Frauen erhoben wurde, trat
Perikles
als ihr Verteidiger
auf und führte ihre Freisprechung herbei. Nach des
Perikles
Tode heiratete sie den Volksführer Lysikles,
der aber bald starb.
A.s letzte
Schicksale sind unbekannt. Aber sie blieb so berühmt, daß nachmals der
jüngere Cyrus (s. d.) seine griech. Favorite
Milto aus
Phokäa nach ihr
benannte. -
Vgl. Filleul, Historie du siècle de Périclès (2 Bde., Par. 1873);
Ad. Schmidt, Das Perikleische Zeitalter (2 Bde., Jena [* 3] 1877-79).