Asparagīn
C4H8N2O3 , ein im
Pflanzenreich sehr verbreiteter
Körper, findet sich namentlich in
Keimen, so in
Spargel,
Getreide- und Kartoffelkeimen, in der
Eibisch- und Süßholzwurzel,
in der
Runkelrübe, in den
Kartoffeln etc. Man gewinnt das am besten aus dem ausgepreßten Saft von jungen Wickenpflanzen,
indem man denselben kocht, filtriert, bis zur Sirupsdicke eindampft und kristallisieren läßt. Asparagin
bildet
farb- und geruchlose
Kristalle,
[* 3] schmeckt schwach ekelerregend, löst sich leicht in heißem
Wasser,
schwer in
Alkohol, verbindet
sich mit
Basen,
Säuren und
Salzen, wird durch
Fermente in
Bernsteinsäure und
Ammoniak, durch
salpetrige Säure in
Äpfelsäure
und
Stickstoff zersetzt.
Die wässerige
Lösung entwickelt beim
Kochen, namentlich bei Gegenwart von
Basen,
Ammoniak und bildet Asparagin
säure
C4H7NO4 . Dieser
Prozeß ist eine
Quelle
[* 4] der starken Ammoniakentwickelung beim
Scheiden des Runkelrübensaftes
in den Zuckerfabriken; auch erklärt sich daraus das Vorkommen der Asparagin
säure in der
Melasse. Asparagin
spielt eine große
Rolle
im
Leben der
Pflanzen, es tritt ganz allgemein als Zersetzungsprodukt von
Eiweißkörpern auf und wird bei
Gegenwart von
Kohlehydraten wieder in
Eiweiß verwandelt.
Daher wird sein Auftreten in den
Pflanzen leicht übersehen; nur wo
Kohlehydrate fehlen, häuft es sich an und kann leicht nachgewiesen werden. Man hat es auch arzneilich benutzt.