Asnyk
,
Adam, poln. Dichter, geb. zu
Kalisch,
[* 2] besuchte seit 1857 die medizinische
Fakultät in
Warschau,
[* 3] beteiligte
sich an den Studentendemonstrationen und flüchtete 1860 nach
Paris.
[* 4] Nach dem
Scheitern des
Aufstands von 1863, an dem Asnyk
teilgenommen
hatte, studierte er in
Heidelberg
[* 5]
Philosophie; seit 1870 lebt er in
Krakau.
[* 6] Die zahlreichen lyrischen Gedichte,
die Asnyk
seit 1865 in polnischen
Zeitschriften unter dem
Pseudonym
El...y veröffentlichte (gesammelt,
Krak. 1872, 2 Bde., und
bedeutend vermehrt, Lemb. 1876-80, 3 Bde.),
gehören der Form nach zu den zierlichsten
Erscheinungen auf diesem Gebiet.
Sie sind zwar von dem elegischen Grundton der modernen polnischen Poesie nicht frei; doch klingen aus ihnen vorwiegend jene pessimistischen Motive hervor, welche zuerst von Julius Slowacki angeschlagen wurden. Seine ersten Versuche auf dramatischem Gebiet, wie: »Galazka Heliotropu« (1868),
»Walka stronnictw« (»Der Kampf der Parteien«, 1869),
das historische Trauerspiel »Cola Rienzi« (1873),
auch das mit Erfolg aufgeführte Drama »Zyd« (1875),
halten eine strenge Prüfung nicht aus. Hervorragend dagegen ist das mit dem Fredropreis gekrönte historische Trauerspiel »Klejstut« (1878; deutsch, Pos. 1879),
welches den tragischen
Tod des litauischen
Großfürsten dieses
Namens schildert.
Sein
Lustspiel »Przjsaciele Hioba« (»Die
Freunde
Hiobs«, 1879) bekundet einen weitern Fortschritt in dem dichterischen Entwickelungsgang Asnyks.