mehr
und
Terek, im
Gouvernement
Orenburg der
Ural, höher hinauf das Uralgebirge, so daß das ganze Gebiet der Uralkosaken zu Asien
[* 3] gerechnet
wird. Die Kerngestalt von Asien
macht ein
Trapez
[* 4] aus, dessen vier
Ecken in die
Landenge von
Suez, den
Golf von
Tongking
[* 5]
(Reich
Anam),
das
Karische Meer und den Anadyrbusen (nördlich von
Kamtschatka) fallen. Die kürzeste Seite dieses
Trapezes
ist die nördliche, sie mißt 4450 km; die westliche ist 4570, die östliche 6820, die südliche von
Suez bis
Tongking 7550 km
lang.
Außerhalb dieses
Trapezes ist die horizontale
Dimension
[* 6] des
Erdteils gekennzeichnet durch das Auslaufen seiner
Küsten in weit
vorspringende
Halbinseln, die man als mehr oder weniger getrennte
Glieder
[* 7] des großen und breiten
Körpers
von Asien
zu betrachten hat; es sind dies im N. das Tschuktschenvorland, im O. die
Halbinseln
Kamtschatka und
Korea, im S.
Hinterindien
[* 8] mit der langen
Halbinsel
Malakka,
Vorderindien und
Arabien, westlich
Kleinasien, die Kulturbrücke nach
Europa.
[* 9]
Alle zusammengenommen bilden annähernd ein Fünftel des ganzen
Erdteils. Selbst die
Nordküste, die am wenigsten gegliedert
ist, zeigt mehr Meeresbuchten und vorspringende
Landzungen als der
Erdteil
Afrika;
[* 10] dagegen wird Asien
an
Reichtum der
Formen wie
in seiner Längenentwickelung von der europäischen
Küste weit übertroffen. In
Europa kommt eine Küstenmeile auf 37 QM.
Kontinent, in Asien
auf 105, in
Afrika auf 150 QM. Bevorzugt ist dagegen in der Zahl der
Inseln; namentlich im O. und SO. umgeben
Inseln Asien
wie mit einer eignen
Atmosphäre.
Sie sind in ihrem Flächeninhalt dem 17. Teil des Kontinents gleich (2,500,000 qkm) und über einen Raum verteilt, der von der Sundakette bis Neuguinea in Australien, [* 11] von der Molukken- und Philippinenkette bis Formosa und Japan [* 12] hinüberreicht und etwa der Ausbreitung des europäischen Kontinents gleichkommt. Diese Inseln treten in einer solchen Größe und dicht gedrängten Anzahl und mit solchem Reichtum an Erzeugnissen auf, daß sie des Kontinents kaum noch bedurften und, eigne Tierarten sowie einen eignen Volksstamm (den malaiischen) beherbergend, beiden Geographen schon darum den Namen eines insularischen Erdteils verdienten.
Bodengestaltung.
Das Tiefland nimmt in Asien
vom Gesamtareal etwa 17,340,000 qkm (315,000 QM.) ein,
d. h. also nur etwa 37 Proz. der Gesamtoberfläche; es überwiegt
daher, wie in
Afrika, das
Hochland sehr bedeutend. Von diesem Tiefland beansprucht ein Fünftel
Zentralasien;
[* 13] an 8 Mill. qkm gehören
Sibirien zu, und nur etwas mehr als 3 Mill. qkm sind den
Ozeanen zugewandt, nämlich das Tiefland von
China (1,1 Mill. qkm), die indo-gangetische
Niederung
Vorderindiens,
Mesopotamien am untern
Euphrat und
Tigris; räumlich
am kleinsten, aber äußerst ertragsreich ist das Tiefland von
Siam.
Alle diese
Tiefländer liegen im
Kreis
[* 14] um das gemeinsame
Hochland gelagert. Unter den
Halbinseln wurden durch ihre
Lage
Träger
[* 15] der
Kultur und Gesittung
Indien unter der arischen
Rasse,
Arabien durch semitische
Völker,
Hinterindien durch
Malaien. Diese
Halbinseln
sind die am schönsten und mannigfaltigsten ausgerüsteten, die am meisten entwickelten
Glieder des
Erdteils
und seit alters vom
Handel ausgesucht; jede bildet mit ihren Bewohnern eine
Welt für sich und entwickelte sich mit mehr oder
weniger Selbständigkeit. Das innerasiatische Tiefland ladet zur Niederlassung nur stellenweise ein, gab aber durch die
Wanderungen
seiner Hirtenvölker Veranlassung
zu jenen denkwürdigen
Völkerwanderungen, welche
Europa (bis zur Westküste),
Ostafrika (in
Ägypten)
[* 16] und Südasien
(Persien,
[* 17]
Afghanistan
[* 18] und
Vorderindien) mit fremdländischen
Heeren überzogen und neue
Kolonisten
brachten.
Gebirge. Asien
zeigt das größte
System der Massenerhebung der
Erde mit ausgedehnten und hoch gelegenen Plateaubildungen innerhalb
und zwischen den Gruppengebirgen. Die Massenerhebung mit ihren Stufenländern nimmt über zwei Fünftel
des
Erdteils oder ein
Areal von
ca. 18,72 Mill. qkm (340,000 QM.) ein. Eine Eigentümlichkeit
der Gebirgszüge, welche das
Innere
Asiens von den Küstenländern abschließen, ist ihr nahes Aneinandertreten unter 75°
östl. L. v. Gr.
Drei
Gebirge vereinigen sich hier zur
Bildung unwirtlicher Hochwüsten:
Thianschan,
Kuenlün
und
Himalaja; nahe heran reicht mit seinen
Ausläufern das Altaisystem oder die
Gebirgsketten des südlichen
Sibirien.
Das Altaisystem hat Nordwest-Südostrichtung; ihm gehören die Gebirge im südwestlichen Sibirien an und die Gebirgsketten am rechten Ufer des Sir Darja (Jaxartes). Das Thianschansystem ist das längste aller dieser Gebirge; es beginnt in der Mandschurei, zieht sich durch die nördliche Mongolei hindurch und findet sein Ende in Turkistan am mittlern Amu Darja. Die Richtung ist SW.-NO. Angegliedert ist dem Thianschan das Hindukuschgebirge; es folgt der Streichrichtung des Thianschan, hat denselben geologischen Bau, nimmt aber eine besondere orographische Stellung ein.
West-Ostrichtung hat
Kuenlün (Kwen-lun), der unter 76° östl. L. v. Gr.
beginnt, zuerst
Tibet von der
Mongolei abschließt, dann Südchina durchsetzt und in den letzten
Ausläufern bis zur
Küste des
Chinesischen
Meers fortzieht.
Höher als alle diese
Gebirge ist der
Himalaja aufgetürmt. Er steht durch den
Bolor genannten
Hals
mit dem
Thianschan in
Verbindung und bildet die
Grenze zwischen der reichen südlichen
Flora und
Fauna
Indiens
und den ärmern
Ländern Innerasiens.
Mit der Streichrichtung NW.-SO. zieht das Gebirge in einem nach N. geöffneten Bogen [* 19] fort bis zum 97. Meridian östl. v. Gr. Hier legt sich mit Nord-Südrichtung das Hinterindische Gebirge vor, das bis zur Südspitze von Malakka hinabreicht. Den Südrand von China und die Grenze zwischen China im N., Birma, Siam und Anam im S. bildet dann das Sinische Gebirgssystem, das unweit Lhassa in Tibet unter 89° östl. L. beginnt und sich bis zu 140; in die Gegend von Tokio, [* 20] fortsetzt.
Im einzelnen ist folgendes zu bemerken. Der Himalaja ist die höchste aller Bergketten der Erde; seine Länge entspricht der Entfernung zwischen den Südspitzen von Spanien [* 21] und Griechenland. [* 22] Er gliedert sich in eine Südkette, einen Zentralzug und eine Nordkette. Die höchste Erhebung liegt in der Südkette unter 87° östl. L. v. Gr.; Gaurisankar (Mount Everest) in Nepal ist mit 8837 m der höchste Gipfel der Erde. Nach Hunderten und Tausenden zählen die schneebedeckten Gipfel.
Die Schneegrenze liegt auf dem südlichen Abhang (indische Seite der Kette, von Bhutan bis Kaschmir, [* 23] bei einem Jahresmittel der Lufttemperatur von +0,6° C.) bei 4860 m, auf dem Nordabhang (tibetische Seite der Kette, bei -2,8° C.) bei 5580 m. Die mittlere Paßhöhe beträgt 5340 m. Parallel [* 24] dem Himalaja zieht in ebenbürtiger Höhe der Karakorum oder Mustagh zwischen Indien und Turkistan. Von ihm und dem Kuenlün im N. begrenzt und vom Himalaja im S. eingeschlossen, ¶
mehr
breitet sich das große, in der Mitte gehobene Längenthal Tibet aus, das von O. nach W. streicht und durch eine große Wasserscheide
in einen östlichen und westlichen Teil getrennt wird. Im Karakorum erreicht der Dapsang oder »K 2« genannte Berggipfel 8616 m
Höhe, er ist somit nach unsrer jetzigen Kenntnis der zweithöchste Berg der Erde; die mittlere Paßhöhe
beträgt 5610 m; die Schneegrenze liegt auf der Nordseite bei 5500 m, auf der Südseite bei 5800 m. Der Kuenlün ist geologisch
das älteste Gebirge von Asien
, dem an der Südseite Karakorum und Himalaja und zwar mit veränderten Faltungen anwuchsen.
Anfangs von geringer Breite, [* 26] erreicht das Gebirge seine höchste Erhebung zwischen 77 und 81° östl. L. v. Gr. In seinem östlichen Laufe verbreitert sich der Kuenlün. Gleichen die Ketten westlich einem Wall, und entbehren sie der Auswaschungen, wie sie im Himalaja reichlichere Niederschläge zu stande brachten, so sind in Osttibet und weiterhin die Abfälle sanfter, die Thäler weiter. Der landschaftliche Charakter in diesen drei Gebirgsketten ist sehr verschieden. Im Himalaja reicht üppige, subtropische Vegetation bis zu Höhen von 2400-3000 m; den Raum zwischen dem Karakorum und Kuenlün füllt eine Steinwüste aus, deren Thalsohlen nirgends so tief liegen wie der Montblanc. An Waldungen ist der Himalaja reich, Tibet arm; die Abhänge des Kuenlün gegen N. fallen rasch ab. Dörfer finden sich in den äußern Teilen des Himalaja selten über 2700 m, in den zentralen Teilen kommen sie noch bei 3450-3500 m vor. In Tibet ist der am höchsten gelegene Ort das fortwährend bewohnte Kloster Hanle in 4606 m Höhe und mit einer mittlern Jahrestemperatur von 2,3° C. Am Kuenlün finden sich Wohnorte und Pflanzenwuchs im Karakaschthal noch bei 3600 m. Das den Himalaja östlich begrenzende Hinterindische Gebirge ist noch schwer zugänglich.
Wir kennen nur die südlichen Ausläufer; diese erreichen Höhen von 700-1100 m und sind stark bewaldet. Das Sinische Gebirge füllt die südlichen chinesischen Provinzen Jünnan, Setschuan, Schensi, Kansu aus, reicht nach Osttibet hinein und findet seine Grenze im Land um den hoch gelegenen großen Alpensee Kuku-Nor, in dessen Umgebung sieben in die Wolken ragende Schneepiks erwähnt werden. Es fehlt noch völlige Aufklärung über den innern Zusammenhang dieses weitverzweigten Gebirges; sein westliches Ende schildern die wenigen Europäer, die es betraten, als hoch gelegen, rauh und waldlos.
Als Ausläufer gegen O. erscheinen Nantschan, südlich vom Jantsekiang, dann zwischen Jantsekiang und Huangho die Parallelzüge Tapaschan und Funfuschan, bisher fälschlich Peling genannt, eine Parallelkette des Kuenlün. Im Paß [* 27] von Nantschan (ca. 112° 50' östl. L. v. Gr. und 33° 40' nördl. Br.) bietet sich ein sehr bequemer Handelsweg von S. nach N. über den Funfuschan. Handels- wie Heerweg wurde der vielbetretene Verkehrsweg zwischen China und Zentralasien, welcher die Stadt Lantschau am Huangho berührt.
Im N. des Kuenlün zwischen den chinesischen Gebirgen im O., Thianschan im W. und Altai im N. liegt die Mongolei mit Ostturkistan, dem Tarimbecken und der Wüste Gobi. Dieses an 30 Tagereisen breite Gebiet, das sich über 40 Längengrade hinzieht, ist eine weite, gewellte Hochebene, von Nomaden bewohnt, wo nicht, wie an den Zuflüssen des Lop, ständig laufende Gewässer zu seßhaften Niederlassungen einluden. Alle Flüsse [* 28] enden in Sümpfen und Seen oder versiegen im Sand in weitem dichten Gestrüpp.
Der Boden der Gobi oder Schamo ist grobkörniger roter Sand, stellenweise mit Beimischung von Gerölle; im nördlichen wie südlichen Teil erheben sich, teils archipelartig gruppiert, teils kettenartig hingelagert, Höhenzüge mit Paßübergängen von 100-140 m relativer Höhe. Auf durchaus vegetationslose Stellen stößt man selten; am fruchtbarsten ist der Südrand der Gobi. Vom eigentlichen China, der reichlich bewässerten Niederung, trennen die Mongolei eine schmale, im S. Mulingberge genannte Gebirgskette, die östlichen Ausläufer der Funfuschankette, der Sungschan mit seinem reichen Kohlengebiet und nördlich vom Huangho eine Reihe von Bergketten, die von SW. nach NO. streichen.
Auf diesem Randgebirge ist die weltberühmte Chinesische Mauer aufgeführt. Im weitern nördlichen Verlauf steigt das Bergland zum weide- und waldreichen Chingan oder Mandschurischen Alpenland auf, das kaum über 2000 m reicht. Auch der Norden [* 29] und das Innere von Korea sind voll gebirgiger Waldwildnisse. Ebenso ist die ganze mandschurische Küste gebirgig und steil, im N. bis zum Amurland ein 600-700 m hohes Plateau mit aufgesetzten niedern Hügelzügen.
Im Nordrand des großen innerasiatischen Hochlandes, dem in seiner Gesamtausdehnung Sibirien vorgelagert ist, breitet sich zwischen den Flüssen Irtisch und Jenissei der Altai aus, der in der Bjelucha 3352 m Höhe erreicht; östlich vom Jenissei streicht das Sajangebirge, ein schmalrückiges Kammgebirge, in seinen östlichen Partien Ergik-Targak-Taigan, auch Gurbi, Urall und Tunkinskische Alpen [* 30] genannt. Der höchste Gipfel, der Munku Sardik (3473,5 m), stellt den Gebirgsknoten dar, dem nordwärts die Oka, Bjellaja, der Kitoi und Irkut entströmen, während sich südwärts ein Gebirgsstreifen abtrennt, der auf sieben Pässen den Übergang nach dem Kossogolsee ermöglicht und als Querjoch die Ergik-Targak-Taigankette mit dem Tangnu, einer Parallelkette des Sajan, verbindet.
Das Kamardabangebirge umlagert den Süden des Baikalsees (2000 m). Das Apfel- oder Jablonoigebirge streicht östlich davon zuerst in Nordostrichtung meist in mehreren Parallelketten, wendet sich dann ostwärts, bleibt größtenteils auf dem 55.° nördl. Br. und nimmt erst am Ochotskischen Meer als Stanowoigebirge wieder die Richtung nach NO. an. Die Höhenzüge verflachen sich allmählich und erreichen durchschnittlich in den Pässen 900-1200 m, in den Kämmen 1500-1800 m. Die Küstenflüsse des Eismeers trennt vom Flußsystem der Lena das Werchojanische Gebirge. Eine andre Meridiankette ist das Burejagebirge (der Kleine Chingan genannt), das unter 131° östl. L. v. Gr. mit steilem Abfall am Nordufer des Amur beginnt und bis zu 52° nördl. Br. hinzieht.
Am Westrand des Hochlandes haben die Gebirgszüge der Dsungarei und Turkistans bis zum Oxus die Richtung NO.-SW. und gehören dem Altaisystem an;
die einzelnen Gebirgsketten heißen: Tarbagatai, bis 2400 m hoch, mit Ausläufern nach der Kirgisensteppe;
Alatau, vom Ural durch die große, ebene Barsukisteppe getrennt;
Dsungarischer Alatau, zwischen dem See Alakul und dem Ilistrom, in den Kopalketten fast 2400 m hoch;
Transilenischer Alatau, zwischen der Iliniederung im N. und dem Issi-kulplateau im S. (44 und 43° nördl. Br.), der Krümmung des Tscharin (linker Nebenfluß des Ili) und dem Tschu-Knie westlich vom Issi-kul.
Die mittlere Kammhöhe ist 1900 m, die Gipfelhöhe von ¶
mehr
4480-4800 m; durch den Plateaurücken des Santaschpasses hängt der Transilenische Alatau mit dem Thianschan zusammen. Der Thianschan tritt nordöstlich dem Altaisystem so nahe, daß er von ihm nur durch eine Einsenkung von 20 km getrennt ist; mit seinem südöstlichen Ende schließt er sich dem Bolor an, dem nördlichsten Gliede des Himalajasystems. Der Thianschan ist in seinem östlichen Verlauf noch wenig bekannt; seine größte Erhebung scheint er in den Umgebungen des Issi-kul zu erreichen.
Die Spitzen des Chan Tengri liegen unter 80° östl. L. v. Gr. bei 7312 m; mächtige Gletscher ziehen sich in die Thäler herab. Der Westabhang des Gebirges mit seinen Ketten liegt jetzt ganz auf russischem Gebiet. Der mächtigste Zweig ist die Alaikette, die im Pik Kauffmann die Höhe von 6855 m erreicht, im Dascht i Alai ein von Nomaden stark besuchtes Wiesenthal einschließt, das vom Surchab durchflossen wird und unter mancherlei Namen Ausläufer bis Samarkand vorsendet. - Zwischen Thianschan im N., Kuenlün im O., Himalaja im S., Hindukusch im W. breiten sich die Wüstenhochthäler der Pamir [* 32] (»Dach [* 33] der Welt«) aus, deren Sohle fast nirgends unter 4000 m liegt; das Klima [* 34] ist rauh, nur an bevorzugten Stellen wächst reichlich Gras.
Nur wandernde Hirtenvölker und Handelskarawanen überschritten diese Hochthäler, die keine Verkehrsschranke
bilden, wohl aber eine Heeresmauer zwischen Rußland in Zentralasien und England in Indien. Das Hindukuschgebirge stößt bereits
an Westasien;
es heißt der indische Kaukasus und ist eine Hochgebirgskette, die sich im N. des Thals von Kabul hinzieht, Afghanistan
durchsetzt und mit ihren Fortsätzen: Kuhi Baba, Ghur u. a., dem Paropamisusgebirge der Alten, den Nordrand
des iranischen Hochlandes bildet. Die Höhe der Gipfel ist noch nicht bekannt; am Westende sind bereits Berge von 6931 m Höhe
gemessen, im Kuhi Baba von 5513 m; die Zentralkette wird bis zu 8000 m hinaufreichen. Die Pässe, die aus dem Kabulthal nach
N. führen, unter denen der Bamian der wichtigste ist, liegen nicht unter 2500 m.
Das Hochland von Westasien zerfällt in drei an Größe wie an Höhe ungleiche Teile: in Iran, Armenien mit Kurdistan und Kleinasien. Iran bedeckt ca. 1,110,000 qkm und wird im N. durch einen Gebirgszug begrenzt, der vom Hindukusch nach dem Kaspisee hinzieht und im Demawend, südlich von letzterm, 5652 m Höhe erreicht. Der Westrand, gegen die mesopotamische Ebene hin, steigt im Elwend, unweit Hamadan, 3353 m an und geht in der Gegend von Ispahan in den Südrand des iranischen Hochlandes über, der sich in mehreren Terrassen aufbaut und im Koh-i-hazar mit 4572 m Höhe gipfelt.
Der Ostrand wird gebildet durch das Suleimangebirge mit 3600 m erreichenden Gipfeln und das Kwadscha Amran-Gebirge, in seinem weitern Verlauf Brahui und Hala genannt. Ein schmaler, vielfach wüster, ebener Küstenstrich mit der einst dem Heer Alexanders d. Gr. so verderblichen Wüste von Gedrosien trennt Iran vom Meer. In Ostiran (Chorasan) ragen die Bergzüge 300-500 m über die Thäler empor. Die Stadt Herat selbst liegt in 817 m Höhe; westwärts steigt das Plateau zu 1300 m. -
Nach Armenien steigt man über den waldreichen Gebirgsrand von Lasistan zu den Plateauflächen Hocharmeniens, das bei Erzerum 1625 m Höhe hat und von mächtigen Bergmassen und Hochgipfeln überragt wird. Bis 1430 m herab senkt sich das große Becken des Wansees, umringt von den steilen Hochgebirgen des Sipan und Nemrûd Dagh, deren Höhen zum Teil ewiger Schnee [* 35] deckt. Der berühmteste aller Gipfel Armeniens ist der 4836 m hohe Große Ararat. Die schroffen Gebirge Kurdistans, im S. des Murad, erheben sich nun zu 2600 m Höhe und werden durch breite fruchtbare Längenthäler voneinander getrennt.
Den westlichen Schluß des großen asiatischen Hochlandes bildet endlich das auf drei Seiten vom Meer umspülte Hochland von Kleinasien, an den Meeresküsten von mehr oder weniger breiten Niederungen umsäumt, von welchen breite Thalflächen ins Hochland hineinziehen. Die Gebirge haben vorherrschend Nordost-Südwestrichtung. Das vom armenischen Bergland hereinreichende Gebirge steigt bis 3400 m auf. Längs der Nordküste verläuft das aus Höhen bis zu 2000 m gebildete Pontisch-Bithynische Gebirge, zudem im W. der Bithynische Olymp bei Brussa (2080 m) und der sagenreiche Ida gehören. Im O. bildet der Antitaurus mit 3477 m Höhe die Wasserscheide zwischen Euphrat und Kisil Irmak. Unter den Gebirgen an der Südküste erreicht der Lykische Taurus mit 2804 m die größte Höhe; den Westen kennzeichnen ausgedehnte Berglande von einer durchschnittlichen Höhe von 900-1200 m, aus denen der Ala Dagh bis zu 2440 m hinaufreicht. Die tiefsten Stellen sind die abflußlosen Salzsteppen um den großen Salzsee Tüs Tschöllü in 850 m Höhe, der die Wasser verschiedener Binnenflüsse sammelt.
Mit spitzem Winkel [* 36] stößt auf die Westasien durchziehenden Gebirge der Kaukasus, der Streichrichtung nach dem Altaisystem zugehörend. Einer gewaltigen Mauer gleich, erstreckt sich die Hauptkette dieses Gebirges, der sogen. Große Kaukasus, vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meer auf 950 km Länge ohne Unterbrechung fort, arm an Pässen. Gleich den europäischen Hochgebirgsketten bietet dieses Gebirge an der Stelle höchster Erhebung die geringste Breite und die größte Zugänglichkeit (Wladikawkasstraße) und verbreitert sich an seinem Ostende [* 37] (Daghestan).
Plateaubildung fehlt dem Großen Kaukasus; dagegen ist diese in hohem Grad eigen dem südlicher gelegenen Kleinen Kaukasus, der mit Parallelketten und zahlreichen Senkungen ausgestattet ist, welche den Wassern das Abfließen nach verschiedenen Richtungen, dem Verkehr vielseitige Beweglichkeit gestatten. Dazu sind die Bergflächen des Kleinen Kaukasus mit Lavaströmen übergossen, welche verwitternd ein für Gras- und Kräuterwuchs ungemein günstiges Erdreich liefern.
Der Große Kaukasus erhebt sich im Elbrus zu 5588 m (die Schneegrenze liegt zwischen 2950 und 3700 m), im Kleinen Kaukasus zu 3700 m Höhe. Um den Busen von Iskanderûn führt dann die durch ihre Pässe (die altberühmten Kilikischen und Syrischen Pforten) bekannte Amanische Kette nach Syrien mit Palästina [* 38] und Arabien. Südlich von den genannten Pässen steigt das syrische Hochland an, von Homs an durch das breite Längenthal Cölesyriens (Thal [* 39] von Bakan) geteilt in den Antilibanon im O., der im Großen Hermon (Dschebel el Scheich) 4390 m Höhe erreicht, und den westlichen Libanon, dessen höchste Gipfel zu fast 2900 m ansteigen, beide gegen W. steil abfallend, während sie ostwärts in minder steilen Gehängen verlaufen. Von der Ebene Dan, am Südwestfuß des Großen Hermon, erstreckt sich dann südwärts die merkwürdige, Ghor genannte Einsenkung, welche bereits am Huleh- (Merom-) See über 6 m unter dem Meeresniveau liegt und am Toten Meer eine Depression [* 40] von 419 m erreicht. Dieselbe setzt sich südlich als Wadi Araba bis in die Nähe des Meerbusens von Akabah fort. Eine 250 m ¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Asien |
---|---|---|
1 | ****** | Asi|en; -s: größter Erdteil. |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
1.930 | Asien | Indien kam | Th. Stephan | (1579) |
2.307 | Bamian | Ritter, Asien | Bd. 7 | (Berl. 1837) |
51.991 | Asien | . | Centralasien | (2 Bde., Berl. 1844) |
1.938 | Asien | Arrowsmith | Map of Asia | (Lond. 1829, 4 Bl.) |
51.988 | Asien | 1 876 689 E. | Tongking | (100000 qkm) |
1.938 | Asien | Mahlmann | Karte von A. | (das. 1835) |
51.991 | Asien | Sievers | A. Eine allgemeine Landeskunde | (Lpz. 1892) |
51.991 | Asien | Kean | Asia | (hg. von Temple, Lond. 1882) |
1.939 | Asien | Grundemann | Missionsatlas von A. | (das. 1868-70, 28 Karten) |
1.939 | Asien | Chavanne | Physikalische Wandkarte von A. | (Wien 1881) |
51.991 | Asien | Karl Ritter | Erdkunde von A., Bd. 2-19 | (ebd. 1832-59) |
1.938 | Asien | Marvin | Reconnoitring Central Asia | (das. 1884) |
54.242 | Chiton | Lansdell | Russisch-Central-Asien | (3 Bde., Lpz. 1885) |
65.556 | Syrien | Ritter | Erdkunde von Asien, Bd. 17, Tl. 1 und 2 | (Berl. 1854–55) |
1.938 | Asien | Ritter | Erdkunde von A. | (2. Aufl., Berl. 1832-59, 20 Bde.) |
1.938 | Asien | Klaproth | Tableaux historiques de l'Asie | (Par. u. Stuttg. 1824) |
51.991 | Asien | Geographisches Jahrbuch | Behm und Wagner, Bd. 2 -6, 9-11 | (Gotha 1868-90) |
51.991 | Asien | Lanier | L'Asie. Choix de lectures de géographie | (Par. 1888) |
1.938 | Asien | Berghaus | Atlas von A. | (Gotha 1832-37, 15 Bl. mit Druckschriften) |
51.989 | Asien | Röll | Encyklopädie des gesamten Eisenbahnwesens | (Wien 1890) |
4.23 | China | Plath | Geschichte des östlichen Asien | (Götting. 1830-31, 2 Bde.) |
9.418 | Kambodscha | Bastian | Die Völker des östlichen Asien, Bd. 4 | (Jena 1868) |
10.513 | Lao | Bastian | Die Völker des östlichen Asien, Bd. 1 | (Leipz. 1866) |
1.938 | Asien | v. Spruner | Atlas zur Geschichte Asiens | (2. Aufl., Gotha 1855, 10 Bl.) |
16.904 | Zigeuner | Pott | Die Z. in Europa und Asien | (Halle 1844-45, 2 Bde.) |
10.124 | Kotschinchina | Bastian | Die Völker des östlichen Asien, Bd. 4 | (Jena 1867) |
14.926 | Sialagoga | Bastian | Die Völker des östlichen Asien, Bd. 3 | (Leipz. 1867) |
51.991 | Asien | Yule | Cathay and the way thither | (Lond. 1866) |
1.532 | Anam | Bastian | Die Völker des östlichen Asien, Bd. 1. | (Leipz. 1866) |
65.1036 | Tschitral | Chitral | Gebiet in Kafiristan in Centralasien | (s. Karte: Westasien II, beim Artikel Asien) |
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