Landschaft in Zentralasien,
[* 3] zwischen dem Thianschangebirge im S. und dem Boro-Choro, dann Irenchabirgagebirge
im N., wird im W. von Turkistan begrenzt und in seiner ganzen Länge vom Ilifluß durchzogen. Infolge des Aufstandes der Dunganen
von den Russen 1871 besetzt, wurde Kuldscha 1881 wieder an China
[* 4] zurückgegeben; doch behielt Rußland ein Gebiet von 11,288 qkm
(205 QM.), so daß die chinesische Provinz Kuldscha jetzt nur 59,925 qkm (1088,3 QM.)
mißt und etwa 70,000 Einw. zählt.
Die Bevölkerung betrug 1878:12,500 Personen, meist Mohammedaner. Neben zahlreichen Moscheen gibt es 2 buddhistische
Tempel,
[* 13] eine römisch-katholische und eine griechisch-kath. Kirche. Rußland unterhält hier einen Konsul mit einer militärischen
Eskorte. Die Stadt hat eine nicht unbedeutende Industrie und ist der kommerzielle Mittelpunkt der ganzen westlichen Mongolei;
hierher kommen die Karawanen von Bochara, Chokand u. a. Etwa 40 km westlich liegt Neu-Kuldscha, das, 1764 von
den Mandschu gegründet, sich zu großer Blüte
[* 14] erhob, aber während des Dunganenaufstandes 1866 gänzlich zerstört wurde.
Vgl. Dsungarei und Ili.