Asclepias
L.
(Schwalbenwurz,
Seidenpflanze),
Gattung aus der
Familie der
Asklepiadeen, perennierende,
Milchsaft führende
Kräuter mit gegen- oder wirtelständigen, selten abwechselnden Blättern und end- und achselständigen,
vielblütigen
Dolden, kleinen bis mittelgroßen
Blüten und dicken, zugespitzten
Balgfrüchten. Etwa 60 meist nordamerikanische
Arten. Asclepias
syriaca
L. (Asclepias.
Cornuti Decsne), in den
Vereinigten Staaten
[* 2] von
Nordamerika
[* 3] und
Kanada, in den Mittelmeerländern,
in
Oberösterreich,
Deutschland
[* 4] und Südrußland verwildert, hat eine perennierende, fleischige
Wurzel,
[* 5] 1,25-1,6 m hohe, einfache,
kurz grauhaarige
Stengel,
[* 6] große, gegenständige, kurzgestielte, länglich-eiförmige, unten weißgraue und zartwollige
Blätter,
rosenfarbene
Blüten und 10-13
cm lange Fruchtkapseln mit zahlreichen
Samen,
[* 7] welche mit einem großen, weißen, seidenglänzenden
Haarschopf versehen sind.
Die Samen enthalten 25 Proz. fettes Öl, das ausgewachsene Haar [* 8] ist 2-2,8 cm lang, ungemein leicht, vollständig glatt, ohne Windungen und sehr spröde. Man hat die Pflanze wegen dieser Samenhaare (vegetabilische Seide) [* 9] wiederholt zum Anbau als Gespinstpflanze empfohlen, auch ihren Bast, [* 10] welcher ebenso spröde wie das Haar ist, zu benutzen versucht, aber ohne Erfolg; die meiste Beachtung verdient die Pflanze als vortreffliches Bienenfutter. Sie strotzt von einem scharfen, weißen Milchsaft, der einen eigentümlichen Stoff, das Asklepion, enthält. In Nordamerika gilt die Rinde der Wurzel als Heilmittel, und die zarten Sprosse sollen daselbst gekocht wie Spargel genossen werden.
Vgl.
Meitzen, Über den
Wert der Asclepias.
Cornuti
(Götting. 1862).
Mehr Bedeutung als Faserpflanzen scheinen
Asclepias
curassavica
L. und Asclepias
volubilis L., beide in
Westindien
[* 11] und
Südamerika,
[* 12] zu besitzen.
Die
Wurzel von Asclepias
asthmatica L., in
Ostindien,
[* 13] dient als Ersatzmittel der
Ipekakuanha. Eine schöne
Zierpflanze ist Asclepias
mexicana
Cav., ein
Halbstrauch in
Mexiko,
[* 14] mit einfachem, krautartigem, rötlichem, unten filzigem,
oben glattem
Stengel,
im
Quirl stehenden, linien-lanzettförmigen, etwas zurückgerollten untern Blättern und weißrötlichen, in seiten- und
endständigen
Dolden stehenden
Blüten.